Umweltminister Berlakovich will Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen.
Österreichs Straßenverkehr zählt trotz einer kleinen Trendwende in den vergangenen Jahren zu den größten Klimasündern im Lande. Dass das nicht ewig so bleibt, dafür will Umweltminister Nikolaus Berlakovich (V) sorgen. Sein Förderprogramm für Elektro-Mobilität wurde 2013 mit zehn Millionen Euro dotiert und soll Betrieben und Gemeinden zum Beispiel helfen, ihre Autoflotten umzurüsten. Seinen Kritikern zum Trotz hat Berlakovich vor, das Programm bis 2020 durchzuziehen und hofft dabei auf einen Entwicklungsschub bei Elektro-Fahrzeugen.
Weg von fossilen Brennstoffen, hin zu erneuerbaren Energieträgern - im Rahmen einer Pressekonferenz am Mittwoch in Wien zog der Umweltminister Bilanz des Programms "klima:aktiv mobil": 56,3 Millionen Euro seien bisher ausgeschüttet worden, die wiederum 412 Millionen an Investitionen ausgelöst hätten. 540.000 Tonnen CO2 habe man damit eingespart, 2.800 Unternehmen, 500 Städte und Gemeinden sowie 500 Tourismusbetriebe und 200 Bildungseinrichtungen als Projektpartner gewonnen. 12.400 E-Fahrzeuge seien gefördert, 112 Radprojekte umgesetzt und damit 4.600 "Green Jobs" gesichert bzw. geschaffen worden.
Berlakovich hat sich einiges vorgenommen und gibt sich kämpferisch. Mit zahlreichen Anreizen im Fall von erfolgreichen Kooperationen ("Vernetzungsbonus") oder besonders tauglichen Projekten ("Qualitätsbonus") sowie durch weitere Erleichterungen bei der Einreichung von Förderungen (zwei Millionen Euro fließen allein in die kostenlose Beratung) will er noch mehr Österreicher für seine Pläne gewinnen. Und er hofft auf eine rasche Weiterentwicklung bei den E-Autos. "Es gibt viele, die sagen, wozu machen wir das überhaupt, das führt doch zu nichts, das schaffen wir nie. Aber das ist nicht mein Ansatz. Ich bin überzeugt davon, dass es uns gelingt, das Programm umzusetzen. Wir bleiben auf dem Thema drauf", so Berlakovich.
Soll heißen: Erreichung der EU-Klimaziele bis 2020 (Stichwort: Kyoto-Nachfolgevereinbarung), Anhebung des Radfahreranteils am Gesamtverkehr auf zehn Prozent und ein noch stärkeres Zusammenwirken von Umweltschutz und Wirtschaft. Berlakovich wolle "Mobilität nicht verbieten, sondern Alternativen anbieten".
Wer nun eine Förderung beantragen möchte, der solle sich an die Beratungs-Experten im Umweltministerium wenden. Gemeinsam mit ihnen werde dann ein Mobilitätskonzept erstellt, das dann eingereicht wird. Betriebe erhalten Förderungen von maximal 30 Prozent, Gemeinden von maximal 50 Prozent. So wird etwa die Anschaffung von zehn E-Autos (null Prozent CO2-Emissionen) mit je 4.000 Euro pro Fahrzeug gefördert. Je höher der CO2-Anteil (Stichwort: Hybridantrieb), desto kleiner der zugeschossene Betrag.
( S E R V I C E - http://www.klimaaktiv.at/mobilitaet.html )