E-Books haben erst ein Prozent Marktanteil. Internet-Versand legt zu.
Nach einem Umsatzplus von 1,8 Prozent im Vorjahr musste der österreichische Buchhandel in den ersten vier Monate des heurigen Jahres einen Rückgang um 3,2 Prozent hinnehmen. Während der Internet-Buchhandel auch in Österreich immer mehr an Bedeutung gewinnt, steckt das viel beworbene E-Book mit weit unter einem Prozent Umsatzanteil (in den USA: 3 Prozent) hierzulande "noch in den Kinderschuhen". Das sagte Gerald Schantin, Präsident des Hauptverbands des Österreichischen Buchhandels, gestern, Donnerstag, auf einer Pressekonferenz am Vorabend des Jahreskongresses der österreichischen Buchbranche. Dieser steht heuer unter dem Generalthema "Der Buchhandel im Wandel".
Nebeneinander von Buch und E-Book erwartet
Dieser Wandel dürfte in absehbarer Zeit nicht von E-Books bestimmt werden, glaubt Schantin, der für die kommenden Jahre dafür einen Marktanteil von höchstens 7 Prozent prognostiziert und überzeugt ist, dass das gedruckte Buch und das elektronische Buch künftig "gut nebeneinander leben" können. Für Benedikt Föger, den Vorsitzenden des Österreichischen Verlegerverbandes, ist die Entwicklung "extrem schwer vorherzusagen": "Wir sehen das jedenfalls als große Chance."
Amazon von heimischer Statistik nicht erfasst
Der Internet-Buchhändler Amazon, der von den heimischen Umsatzzahlen nicht erfasst wird, dürfte in Österreich zusätzlich rund 15 Prozent des auf rund 800 Mio. Euro geschätzten Buchhandels-Umsatzes ausmachen. Mit eigenen Online-Shops fahren manche Buchhändler jedoch eine durchaus erfolgreiche Gegenstrategie, hieß es. Dagegen bedauerte Schantin, dass zwar "alles teurer" werde, nur die Buchpreise seit Jahren stagnierten. Das werde auf Dauer nicht haltbar sein.