EZB: Konjunktur wird sich 2010 allmählich erholen

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In den 16 Euro-Ländern geht es mit der Wirtschaft schneller aufwärts als erwartet. Das schreibt die Europäische Zentralbank (EZB) in ihrem am Donnerstag veröffentlichten Monatsbericht. 2010 werde sich die Konjunktur allmählich erholen. Die milliardenschweren staatlichen Konjunkturprogramme könnten stärker wirken als gedacht und das Vertrauen könnte schneller wiederkehren.

Die Notenbank erwartet für das kommende Jahr ein Mini-Wachstum von durchschnittlich 0,2 Prozent nach einem Einbruch der Wirtschaft 2009 von minus 4,1 Prozent. Jedoch warnen die Währungshüter vor Risiken wie steigende Arbeitslosigkeit, höhere Ölpreise und Protektionismus. Nach Ansicht von EZB-Direktoriumsmitglied Gertrude Tumpel-Gugerell ist eine Stabilisierung der Konjunktur eingetreten. Eine Rückkehr zur Normalität wäre aber kurzsichtig, so Tumpel-Gugerell im Wochenmagazin "Format". "Die ausreichende Kreditversorgung der Wirtschaft ist weiterhin im Zentrum der Aufmerksamkeit", meinte Tumpel-Gugerell weiter. Die EZB habe durch die Zufuhr von Liquidität und niedrige Zinsen zur Stabilisierung beigetragen.

Von den Regierungen der 16 Euro-Länder fordert die EZB nach dem Ende der schweren Wirtschaftskrise einen rigiden Sparkurs. Da Steuern und Sozialabgaben in den meisten Euro-Ländern bereits hoch seien, müsse auf der Ausgabenseite gespart werden, fordert die Zentralbank. "Die strukturellen Konsolidierungsbemühungen werden den im Stabilitäts- und Wachstumspakt festgelegten Richtwert von 0,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) pro Jahr deutlich übersteigen müssen", heißt es in dem Monatsbericht. "Bei Ländern mit hohen Defiziten beziehungsweise hohen Schuldenquoten sollte die jährliche strukturelle Anpassung mindestens ein Prozent des BIP betragen."

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