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Griechen: S&P sieht "Zahlungs-Ausfall"

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Trotz des ausgehandelten Schulden-Schnitts stuft S&P Griechenland zurück.

Die Ratingagentur Standard & Poor’s zeigt sich wenig beeindruckt vom ausgehandelten Schulden-Schnitt für Griechenland. Sie senkte am späten Montagabend – wie bereits angedroht – die sowieso schon mangelhafte Note CC auf die Einschätzung „Selective Default“. Das bedeutet „teilweiser Zahlungsausfall“.
Zuvor hatte der deutsche Bundestag am Montag dem zweiten Rettungspaket für Griechenland mit großer Mehrheit zugestimmt. Für den Antrag der Regierung stimmten bei fünf Enthaltungen 496 Abgeordnete, dagegen waren 90. Die 130 Hilfsmilliarden können somit fließen.

„BILD“-Kampagne
Davor waren allerdings die Nerven blank gelegen. Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel weiß, dass sie nicht das ganze Land hinter sich hat. Laut Umfragen sind 80 Prozent der Deutschen gegen neue Rettungspakete für Athen, am Montag startete auch die mächtige Bild-Zeitung eine Kampagne („STOP! für Griechen-Milliarden“). Montagvormittag musste Merkel noch Innenminister Hans-Peter Friedrich von der CSU rüffeln, der sich dafür ausgesprochen hatte, den Griechen Anreize für einen freiwilligen Euro-Austritt zu geben.

Auch Dutzende Experten warnen neuerdings vor einem „Fass ohne Boden“, darunter auch Top-Ökonom Hans-Werner Sinn vom Münchner Ifo-Institut: „Die neuen 130 Milliarden können Griechenland nicht retten“, behauptet er in einem Spiegel-Interview.

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