US-Großbank

Milliardenspritze für Bank of America

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Angeschlagene US-Großbank macht ein 8,3 Mrd. Dollar-Aktienpaket zu Geld.

Die angeschlagene US-Großbank Bank of America versorgt sich abermals mit reichlich frischem Geld. Nachdem der legendäre US-Investor Warren Buffett jüngst 5 Mrd. Dollar (3,45 Mrd. Euro) in das kriselnde Kreditinstitut gesteckt hatte, hat die Bank of America nun etwa die Hälfte ihrer Aktien an der China Construction Bank losgeschlagen. Das spült nach Angaben des US-Instituts vom Montag 8,3 Mrd. Dollar an Cash in die Kasse.

9,1 Milliarden Dollar Verlust
Mit der erneuten Milliardenspritze will die Bank of America jeden Zweifel ausräumen, dass sie nicht flüssig genug ist. Das Institut gilt als derzeit größter Sorgenfall unter den US-Großbanken. Denn kostspielige Rechtsstreitigkeiten um windige Hypothekengeschäfte sowie platzende Kredite für Eigenheimbesitzer haben wiederholt für schwere Verluste gesorgt - alleine im vergangenen Quartal verlor die Bank of America unterm Strich 9,1 Mrd. Dollar.

Die Trennung von den Anteilen an der chinesischen Bank trieb die Bank of America-Aktien im frühen Handel um mehr als 5 Prozent in die Höhe. Bei den Börsianern war bereits Buffetts Engagement gut angekommen. Denn der Altmeister investiert sein Geld nur in Firmen, von deren Erfolg er überzeugt ist - und Buffett hat in seiner Karriere selten daneben gelegen.

Verluste durch laxe Kredite
Die Probleme der Bank of America fingen an, als die größte aller US-Banken mitten in der Finanzkrise den Immobilienfinanzierer Countrywide übernahm. Countrywide hatte, wie sich später herausstellte, seine Kredite viel zu lax vergeben. Seit der Rezession können viele Hausbesitzer ihre Raten nicht mehr zahlen - damit entgeht nicht nur der Bank of America jede Menge Geld, sondern auch jenen Investoren, die Hypothekenpapiere von Countrywide gekauft hatten. Die Investoren wollen sich ihre Verluste nun bei der Bank of America zurückholen.

Zusammenarbeit mit Chinesen

Das Aktienpaket an der China Construction Bank ist eine der Juwelen der Bank of America. Die beiden Häuser arbeiten seit Jahren zusammen; zuletzt hielten die Amerikaner rund 10 Prozent der Anteile an dem chinesischen Institut. Das Paket schrumpft nun auf 5 Prozent zusammen. Die Aktien gehen den Planungen zufolge noch in diesem Quartal an eine nicht näher bezeichnete Gruppe von Investoren.

Bank of America-Chef Brian Moynihan beeilte sich jedoch zu versichern, dass die Zusammenarbeit mit den Chinesen weitergehe. Die Volksrepublik gilt als Wachstumsmarkt für Finanzdienstleistungen. "Unsere Partnerschaft mit der China Construction Bank hat sich für beide Seiten ausgezahlt", sagte Moynihan. Nach Angaben der Bank of America prüfen die Institute sogar, ob sie ihre Kooperation noch ausbauen.

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