Die deutsche Wirtschaft tankt weiter Zuversicht. Die Stimmung in den Chefetagen der Unternehmen hat sich im Juli verbessert; vor allem im Groß- und Einzelhandel bewerten die Firmen ihre Geschäftslage deutlich positiver. Das ließ den Ifo-Geschäftsklimaindex im Juli zum dritten Mal in Folge steigen: Von 105,9 Punkten im Juni auf 106,2 Punkte, wie das Ifo Institut am Donnerstag in München mitteilte.
Die Eurokrise lässt die Wirtschaft weiter unbeeindruckt. Doch der Optimismus ist keineswegs grenzenlos. Die Industrie ist mit ihrer Lage ausgesprochen zufrieden. "Die Erwartungen für die kommenden sechs Monate haben sich zwar minimal abgeschwächt, die Unternehmen blicken aber nach wie vor verhalten optimistisch in die Zukunft", erklärte Ifo-Konjunkturchef Kai Carstensen. "Am Konjunkturhimmel zeigen sich nur wenige Wolken." Die Ifo-Forscher gehen davon aus, dass dies zunächst weiter so bleibt. Allerdings warnen Volkswirte davor, die Risiken zu unterschätzen.
"Die Konjunktur hat zurzeit keine klare Richtung", sagte KfW-Chefvolkswirt Jörg Zeuner. "Die Abwärtsrisiken bleiben aber bestehen: Das nachlassende Wachstum in China dürfte der Exportwirtschaft zunehmende Sorgenfalten bereiten." Auch die Eurokrise bleibe präsent. Die Lage stabilisiere sich zwar, "bleibt aber sehr anfällig für Rückschläge", sagte Zeuner.