Edwin Chen (37) baute sein Daten-Unternehmen Surge ohne Risikokapital auf und ist nun mit 18 Milliarden Dollar der jüngste Neuzugang auf der Forbes-400-Liste der reichsten Amerikaner.
Ein ehemaliger Google-, Facebook- und Twitter-Mitarbeiter hat sich zum KI-Milliardär entwickelt – ohne dass die Öffentlichkeit davon wusste. Edwin Chen (37) führt mit seinem Unternehmen Surge AI die Revolution im Bereich der KI-Datenverarbeitung an und ist nun bereit, aus dem Schatten zu treten.
Sein Plan: Im Verborgenen groß werden
Chen hat sein Unternehmen bewusst im Verborgenen aufgebaut: „Einer der Gründe, warum wir ohne fremdes Kapital gestartet sind, ist, dass ich schon immer das Silicon-Valley-Statusspiel gehasst habe", erklärt der Milliardär gegenüber forbes. Mit nur „ein paar Millionen" Ersparnissen aus seiner Zeit bei Tech-Giganten gründete er 2020 Surge – ein Unternehmen, das hochwertige Daten für KI-Modelle liefert.
Der Erfolg ist beeindruckend: Surge erwirtschaftete 2024 einen Umsatz von 1,2 Milliarden Dollar und arbeitet mit Kunden wie Google, Meta, Microsoft und den KI-Laboren Anthropic und Mistral zusammen. Das Unternehmen ist seit der Gründung profitabel und wird auf 24 Milliarden Dollar geschätzt. Chens Anteil von etwa 75% macht ihn mit 18 Milliarden Dollar zum jüngsten Mitglied der Forbes 400.
Während Konkurrenten wie Scale AI (an dem Meta kürzlich für 14 Milliarden Dollar 49% erworben hat) auf traditionelle Datenerfassung setzen, geht Surge einen anderen Weg. Chen beschäftigt über eine Million Gig-Worker aus mehr als 50 Ländern sowie Professoren von Elite-Universitäten. „Ich denke wirklich, dass das, was wir tun, so entscheidend für alle KI-Modelle ist, dass ohne uns AGI einfach nicht passieren wird", sagt Chen. „Und ich will, dass es passiert."
Von Florida zum Tech-Milliardär
Chen wuchs in Crystal River, Florida, als Sohn taiwanesischer Einwanderer auf, die ein Restaurant betrieben. Schon früh interessierte er sich für „die mathematischen Grundlagen der Sprache" und besuchte mit Stipendium die Elite-Internatsschule Choate. Nach drei Jahren am MIT arbeitete er bei Twitter, Google und Facebook, wo er immer wieder auf dasselbe Problem stieß: Es war schwierig, hochwertige, von Menschen gekennzeichnete Daten in großem Umfang zu erhalten. 2020 verließ er Twitter, um dieses Problem selbst zu lösen.
Kein Interesse an einem Börsengang
Chen hat kein Interesse an einem Börsengang: „Warum sollte jemand an die Börse gehen wollen? Ein großes Problem bei börsennotierten Unternehmen ist, dass sie sich immer um die kurzfristige Entwicklung sorgen müssen." Stattdessen will er Surge nutzen, um die KI-Branche aktiv mitzugestalten – und tritt dafür nun erstmals ins Rampenlicht.