Kartellwächter zwingen HeidelbergCement zu Verkauf

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Der deutsche Baustoffkonzern HeidelbergCement muss auf Geheiß der britischen Wettbewerbsaufsicht eines von vier Mahlwerken für Hüttensand in Großbritannien verkaufen. Die Kartellwächter erklärten zum Abschluss einer zwei Jahre langen Untersuchung am Dienstag in London, in dieser Sparte herrsche nicht genug Wettbewerb.

Trotz sinkender Nachfrage und steigender Kosten sei der Gewinn der britischen Hersteller, zu denen die HeidelbergCement-Tochter Hanson gehört, nicht geschrumpft. "Das würde man an einem gut funktionierenden Markt nicht erwarten", sagte Vize-Chef der Behörde, Martin Cave.

Nach Ansicht der Wettbewerbshüter kostet die mangelnde Konkurrenz die Verbraucher über zu hohe Preise 30 Mio. Pfund (36,1 Mio. Euro) im Jahr. Die Behörde will mit dem Verkauf der Hanson-Anlage deshalb einem fünften Anbieter, der aus dem Ausland kommen soll, den Weg ebnen. Die Aufsicht hatte im Oktober bereits den französischen HeidelbergCement-Konkurrenten Lafarge Tarmac zum Verkauf eines Zementwerks verpflichtet.

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Die Mahlwerke der Heidelberger beziehen ausschließlich von Lafarge in Großbritannien Hochofenschlacke aus der Stahlproduktion, die zu Hüttensand, einem Zusatzstoff zu Zement, verarbeitet wird. Am britischen Markt hat HeidelbergCement dank des Baubooms im vergangenen Jahr gut verdient.

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