Neue Anklage droht

Jagd mit Benko: 9-Jähriger soll Hirsch erlegt haben

René Benko leistete sich vergoldete Flinten und ging über viele Jahre auf die Pirsch. Jetzt sorgt der angebliche Hirsch-Abschuss eines Minderjährigen für Wirbel. Auch eine Waffen-Anklage droht Benko.

2024 zog sich Signa-Gründer René Benko gern auf den Jagdhof eines Tiroler Freundes zurück, auch um sich zu erholen nach der Milliarden-Pleite der Signa. "Der Rückzugsort ist ein Wellness-Tempel mit Sterneküche, exquisitem Weinsortiment und einem 3.500 Hektar großen Jagdpachtgebiet, das sich vom Stubai- bis ins Gschnitztal erstreckt", berichtet News. Auch Branchen-Insider pirsch.de berichtet.

Schwerwiegender Verdacht um Hirsch-Abschuss

Bei einem Benko-Jagdausflug soll auch ein neunjähriges Kind dabei gewesen sein.Dazu gibt es den schwerwiegenden Verdacht, der Minderjährige habe einen Hirsch erschossen. Das geht aus Ermittlungsakten im Benko-Komplex hervor, die News vorliegen. Darin wird geschildert wie die Hotelchefin, eine Jägerin, ausgepackt habe.

Als sie René Benko damals zum Hirsch gratulieren wollte, soll der auf das neunjährige Kind gezeigt und gesagt haben: „Nein, nein, dort hockt der Jäger …“ Die Hotelchefin entgegnete ihm laut den vorliegenden Akten: „Sag jetzt, dass das nicht wahr ist …“ Ihr Hoteliers-Mann soll ihr daraufhin das Wort verboten haben: „Reiß di zsammen, du blede Kuah …“  

Laut Jagdgesetz dürfen nur Volljährige jagen, welche die Jagdkarte nach erfolgter Jagdprüfung erlangt haben. 

Jagdwaffen könnten Benko erneut vors Strafgericht bringen 

Benko wurde erst am Mittwoch nicht rechtskräftig wegen betrügerischer Krida verurteilt - zu fünfzehn Monaten, er will berufen. Die Recherchen der Soko Signa sind auch rund um die Waffencausa weit fortgeschritten. Insgesamt wurden fünfzehn auf Benko registrierte Waffen bei ihm daheim bei einer Hausdurchsuchung im Juni 2024 gefunden. Die WKStA geht nun akribisch vor. Die Soko Signa hat bereits drei Teilabschlussberichte erstellt, berichtet der Standard. Die Ermittler hätten sich mit sechs Schusswaffen beschäftigt. Es gebe auch zahlreiche Fotos, darunter jene vom "Flintenpärchen samt Koffer".

Benko hat sechs Waffen im Oktober 2023 um rund 100.000 Euro an die Forstgut Steiermark GmbH und Co KG rund um die Laura Privatstiftung verkauft. Die Stiftung wird zwar Benko zugerechnet, doch offiziell hat er nichts damit zu tun. Laut Vorwurf der WKStA hat Benko seine Gläubiger so vorsätzlich geschädigt: Das Geld, das er für den Verkauf bekommen habe, habe er nämlich für die "Kosten seiner Lebensführung" verwendet. Gleichzeitig seien die Waffen aber immer bei ihm geblieben. Benko wehrt sich gegen diesen Vorwurf. Er erklärte sinngemäß, dass er die Waffen zu angemessenen Preisen an die Forstgut-Gesellschaft verkauft habe. Die Gläubiger seien so nicht geschädigt worden. Sein Vermögen habe sich durch die guten Deals vergrößert. Für Benko gilt die Unschuldsvermutung.

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