RWE legt Kraftwerk in Großbritannien still

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Der deutsche Energiekonzern RWE, der rund 38 Prozent am Energieversorger Kelag in Kärnten hält, schließt ein erst vor kurzer Zeit von Kohle auf Biomasse umgerüstetes Kraftwerk in Großbritannien. Wegen der schwachen Entwicklung der Strompreise lohne sich der Betrieb der 750-Megawatt-Anlage in Tilbury nicht mehr, teilte die britische Tochter RWEnpower am Montag mit.

Der Konzern wolle auf weitere Investitionen in das ursprünglich aus dem Jahr 1969 stammende Kraftwerk verzichten. Ende Oktober sei in Tilbury Schluss. Die Entscheidung betrifft rund 225 Beschäftigte. Sollte sich ein andere Investor finden, sei RWE offen für Gespräche. Tilbury liegt in der Grafschaft Essex am Ufer der Themse.

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Auf die übrigen Biomasseprojekte von RWE, darunter ein Holzpelletwerk in den USA, habe die Entscheidung keine Auswirkungen, erklärte der Versorger. RWE wie auch der Konkurrent E.ON stehen nach der Atomwende unter Druck. Ihre AKW gehen in den nächsten Jahren vom Netz, der Betrieb konventioneller Kraftwerke lohnt sich wegen der gefallenen Großhandelspreise und durch die Konkurrenz des Ökostroms immer weniger. E.ON erwägt, diverse Kohle- und Gaskraftwerke vom Netz zu nehmen. Auch das Management von RWE prüft derzeit an jedem Standort, ob sich ein Weitebetrieb noch rechnet.

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