Die Gewerkschaften PRO-GE und GPA fordern sechs Prozent mehr Lohn und Gehalt für die Arbeitnehmer. Die Arbeitgeber brachen die Verhandlungen nach 25 Minuten ab. Jetzt steht ein Arbeitskampf im Raum.
Das Verhandlungsteam der Gewerkschaften PRO-GE und GPA hat am 30. März die Forderungen für die 8.000 Beschäftigten der Papierindustrie an die Arbeitgeber überreicht. Die Gewerkschaften forderten dabei sechs Prozent mehr Lohn und Gehalt.
„Die steigende Inflation erfordert einen starken Abschluss, der die Kaufkraft der Beschäftigten sichert und den Respekt gegenüber ihrer Leistung widerspiegelt“, begründen die beiden Chefverhandler auf Arbeitnehmerseite, Peter Schleinbach (PRO-GE) und Christian Schuster (GPA), die Forderung.
Abbruch nach Forderung-Bekanntgabe
Diese erste Kollektivvertragsrunde endete aber sehr rasch in einem noch nie dagewesenen Eklat. Die Arbeitgeberseite beendete unmittelbar nach der Forderungsbekanntgabe die Gesprächsrunde nach 25 Minuten abrupt und verweigerte weitere Verhandlungen: Mit der Argumentation, dass die Arbeitnehmer sich zwar viel wünschen dürften, aber wenn es bei der Forderung bliebe, sie nicht weiterverhandeln würden.
Betriebsräte-Konferenz am 7. April
„Der herablassende Ton der Arbeitgeber zeigt deutlich die Geringschätzung für die berechtigten Anliegen der Arbeitnehmer und ist eine beispiellose Provokation für die Sozialpartnerschaft in der Papierindustrie“, so Schleinbach und Schuster.
Die Gewerkschaften werden nun in einer Konferenz am 7. April die Betriebsräte der Branche informieren, die Vorgangsweise beraten und gewerkschaftliche Maßnahmen beschließen.
Auch für Elektroindustrie sechs Prozent gefordert
Die industrielle Frühjahrs-Lohnrunde umfasst rund 130.000 Beschäftigte in den Branchen Elektro/Elektronik (60.000 Beschäftigte), Papier (8.000 Beschäftigte), Chemie (50.000 Beschäftigte), Glas (7.000 Beschäftigte) und Textil (17.000 Beschäftigte). Auch in der Elektroindustrie liegt die Forderung nach einem Lohnplus von sechs Prozent am Tisch. Dort war das Gesprächsklima beiden Seiten zufolge gut, am 4. April wird weiterverhandelt.