Verbund-Beteiligung Sorgenia weiter in Turbulenzen

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Italiens schwerverschuldeter Stromversorger Sorgenia, an dem der österreichische Verbund zu 46 Prozent beteiligt ist, hat die Gläubigerbanken um ein Stillhalteabkommen bis Anfang Juli 2014 gebeten. Damit soll eine Fortsetzung des operativen Betriebs sichergestellt werden.

Zugleich stellte Sorgenia einen Entwicklungsplan für die Jahre 2014 bis 2020 vor. Um die Schulden abzubauen, will sich das Unternehmen so schnell wie möglich vom Geschäft mit erneuerbarer Energie sowie vom Öl- und Gasfördergeschäft trennen. Trotz einschneidender Maßnahmen zur Kosteneinschränkung rechnet Sorgenia auch wegen der sinkenden Stromnachfrage auf dem Heimmarkt Italien kurz- bis mittelfristig nicht mit einer Rückkehr in die operative Gewinnzone.

Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) erwartet die Firma in den drei Jahren von 2014 bis 2016 ein Plus von 110 bis 120 Mio. Euro pro Jahr. Der Schuldenberg beträgt 1,75 Mrd. Euro. Bei rund 20 Banken ist Sorgenia verschuldet, darunter bei der Bank-Austria-Mutter UniCredit, der Intesa San Paolo sowie der angeschlagenen Banca Monte Paschi di Siena. Am Mittwoch wurden Verhandlungen über eine Sanierung aufgenommen.

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Nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur ANSA seien Meinungsverschiedenheiten zwischen der Verbundgesellschaft und der Industrieholding CIR, Mehrheitsaktionär der Sorgenia, aufgetreten. Die Verbundgesellschaft sei nicht bereit, in die Tasche zu greifen, um eine Rekapitalisierung Sorgenias zu finanzieren, wie von der CIR gefordert.

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