Seit fast sechs Jahren läuft in Wien ein erbitterter Erbstreit um das 100-Millionen-Vermögen von Formel-1-Legende Niki Lauda.
Nun hat sich Laudas langjähriger Anwalt und Vertrauter Haig Asenbauer erstmals öffentlich geäußert – und erhebt in der "Bild" schwere Vorwürfe gegen Laudas Witwe Birgit Sieberer-Lauda. Sie hatte ein Jahr nach Nikis Tod gegen die verfügten Erbschafts- und Stiftungsregelungen und die ihr zugedachten Versorgungsleistungen geklagt. Zu den Leistungen zählen laut "Bild" unter anderem zwei Luxushäuser, Fuhrpark, Urlaube, Schulgelder und ein fünfstelliger Geldbetrag pro Monat. Bei ihren Klagen soll es um mehr als 30 Millionen Euro gehen sagt Stiftungsvorstand Asenbauer.
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Laudas langjähriger Anwalt Haig Asenbauer wirft Birgit vor, "zulasten ihrer eigenen Kinder" zu handeln. Denn: Niki Lauda habe festgelegt, dass bei Klagen einer Mutter (Birgit oder Marlene) die jeweiligen Kinder belastet werden. So soll die Vermögensaufteilung zwischen den zwei Familien ausgewogen bleiben. Das wisse Birgit "ganz genau", so Asenbauer gegenüber "Kurier". Sie negiere, "dass sich ihre Klagen nur am Papier gegen die Stiftung, wirtschaftlich aber gegen ihre eigenen Kinder Max und Mia richten", sagt der Stiftungsvorstand.
Erbstreit kostete bisher "mehr als dreieinhalb Millionen Euro"
Im ersten Verfahren wurde ihre Klage bereits abgewiesen; sie habe 700.000 Euro Prozesskosten tragen müssen, sagt Asenbauer. Das zweite Urteil stehe noch aus. Wie viel der Erbstreit bereits gekostet habe? "Ganz grob kann man – für beide Seiten und die Gerichte – von mehr als dreieinhalb Millionen Euro ausgehen", berichtet Asenbauer gegenüber "Bild".
"Verschwenderisch" - Lauda-Anwalt attackiert Birgit
- Wie viel Geld seit dem Tod Niki Laudas an seine Angehörigen geflossen sei? Laut Asenbauer hat die Lauda-Stiftung in den vergangenen Jahren rund 30 Millionen Euro an Birgit und die Kinder ausbezahlt. "Wir haben der Familie von Niki Lauda in den sechs Jahren nach seinem Tod als Privatstiftung Lauda 30 Millionen Euro in Geld- und Sachleistungen zugewendet. Davon die Hälfte an Birgit Lauda und ihre Kinder", sagt der Stiftungsvorstand gegenüber "Bild".
- Wofür das Geld verwendet worden sei? Asenbauer zählt gegenüber "Bild" auf: "Für die Zurverfügungstellung einer Villa in Wien und des Anwesens auf Ibiza mit Reitstall, Tennisplatz, Pool und Fuhrpark. Dazu wird von Strom, Gas über Haushälter und anderes Personal, Privatschulen und Urlaube alles bezahlt, was angeblich benötigt wird. Autos, Schultransporte, Krankenversicherungen, Ferien-Camps und Skikurse. Obendrauf kommt ein Bargeldbetrag in fünfstelliger Höhe pro Monat. Sowohl für die Kinder als auch für Birgit. Allein bei ihr und den Kindern summiert sich dieses Paket auf 150.000 Euro pro Monat."
Laut dem Lauda-Anwalt bestehe Birgit etwa darauf, dass "der Pool auf Ibiza das ganze Jahr dauerhaft beheizt wird." Das würde Kosten in Höhe von mehr als 60.000 Euro pro Jahr ausmachen. "Und wir reden hier von einem Pool auf Ibiza und nicht in Norwegen oder Hamburg", kritisiert Asenbauer und legt nach: "Niki hätte niemals zugelassen, dass mit seinem Geld – was ja für seine Kinder reichen soll – so verschwenderisch umgegangen wird."