Noch ansteckender

So gefährlich ist die neue Corona-Variante XBB.1.5

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Die Virusvariante XBB.1.5 könnte auch bei uns bald dominant werden. 

Die hochansteckende Sublinie XBB.1.5 der Corona-Variante Omikron überrollt derzeit die USA. Die neue Corona-Variante wird sich nach Einschätzung von Experten in den kommenden Wochen aber auch in Europa ausbreiten. "Man kann mit einiger prognostischer Sicherheit sagen, dass die Variante auch bei uns die dominante Variante werden wird", sagte der deutsche Epidemiologe Hajo Zeeb.

 XBB.1.5 habe im Nordosten der USA schnell an Häufigkeit zugenommen und dominiere dort seit Mitte Dezember das Infektionsgeschehen, sagte Richard Neher, Leiter der Forschungsgruppe Evolution von Viren und Bakterien am Biozentrum der Universität Basel. Die US-Gesundheitsbehörde CDC schätzte Anfang des Jahres, dass XBB.1.5 in der Woche vor dem Jahreswechsel rund 40,5 Prozent aller Neuansteckungen in den USA ausmachte. "In den vergangenen Wochen häufen sich die Berichte über Krankenhauseinweisungen und Druck auf die Gesundheitssysteme, insbesondere in den Regionen der nördlichen Hemisphäre, wo auch Atemwegserkrankungen wie die Grippe grassieren", sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus.

Leichter übertragbar

Die Sublinie sei so leicht übertragbar wie keine der bisher bekannten Varianten, hatte die Corona-Spezialistin Maria van Kerkhove von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Mittwoch gesagt. Neher zufolge gibt es bisher wenig Informationen über den Schweregrad von Erkrankungen. Fälle und Krankenhausaufenthalte hätten in den gesamten USA zugenommen, nicht nur in Regionen, in denen XBB.1.5 vorherrsche, sagte der Experte. Das sei zumindest ein erster Hinweis darauf, dass sich der Schweregrad nicht wesentlich von dem anderer aktuell kursierender Varianten unterscheide.

"XBB.1.5 trifft auf eine wieder nachlassende Immunität von Menschen, deren Impfung oder Infektion schon länger zurückliegt", erklärte der Bremer Experte Zeeb. "Erst in den USA und in der Folge dann auch bei uns in Deutschland." Allerdings sei die Zahl der Nachweise von XBB.1.5 in Deutschland zurzeit noch sehr gering. "Da muss man noch nicht über neue Maßnahmen nachdenken."

Die US-Arzneimittelbehörde FDA stellt unterdessen die Wirksamkeit des Covid-Mittels Evusheld des britisch-schwedischen Pharmakonzerns AstraZeneca bei der Subvariante XBB.1.5 in Frage. Die Behörde erwartet zwar nach eigenen Angaben weitere Daten zur Beurteilung, wie Evusheld gegen die Variante wirke. Die FDA gehe aber davon aus, dass das Antikörpermedikament die Subvariante nicht neutralisiere. Die neue Variante XBB.1.5 breitet sich aktuell schnell in den USA aus.

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