Zahlreiche Chips betroffen

Grazer entdecken neue Lücken in Intel-Chips

Teilen

Ähnliche Schwachstelle wie bei den bereits bekannten Angriffsszenarien "Spectre" und "Meltdown".

In Prozessoren von Intel sind  weitere Sicherheitslücken  entdeckt worden, über die Angreifer Daten wie Passwörter auslesen können. Es gehe um eine ähnliche Schwachstelle in der Chip-Architektur wie bei den vor gut zwei Jahren bekannt gewordenen Angriffsszenarien  "Spectre" und "Meltdown" , sagte IT-Forscher Bogdan Botezatu von der Sicherheitsoftware-Firma Bitdefender der dpa. An der Aufdeckung waren auch wieder Forscher der TU Graz dabei.

>>>Nachlesen:  Neue Mega-Lücke bei Intel-Chips entdeckt

Bisherige Lösungen greifen nicht

Aber die  Maßnahmen gegen "Spectre" und "Meltdown"  seien bei der neuen Sicherheitslücke wirkungslos. Intel sei bereits im April vergangenen Jahres auf eine Schwachstelle in den speziellen Sicherheits-Elementen der Prozessoren für besonders wertvolle Daten hingewiesen worden, berichteten unterdessen Forscher der KU Löwen am Dienstag. Man habe ein ungewöhnliche langes Stillschweigen vereinbart, damit der Chipkonzern Gegenmaßnahmen ergreifen konnte. Endanwender seien auf der sicheren Seite, wenn ihre Prozessoren mit den empfohlenen Software-Updates liefen, betonten sie. Allerdings sei die Software für die Sicherheitselemente dadurch zum Teil deutlich langsamer geworden.

>>>Nachlesen:  Intel schließt Chip-Lücken mit Silikon

"Load Value Injection"

Bei der neuen Sicherheitslücke, die den Namen LVI-LFB bekam (für Load Value Injection in the Line Fill Buffers), sind die Prozessoren anfällig für Attacken mit bestimmten Datensätzen, erklärte Bitdefender. Dadurch könnten die Angreifer die Kontrolle über Puffer-Bereiche der Chips übernehmen und Informationen auslesen.

Besonders gefährlich sei die Lücke in Rechenzentren, weil dort Daten verschiedenster Nutzer in einem Prozessor auftauchen könnten. Prozessoren des Intel-Rivalen AMD seien von dieser Schwachstelle nach Erkenntnissen von Bitdefender nicht betroffen, weil sie etwas anders aufgebaut seien, sagte Botezatu.

Leistungssteigerung als Einfallstor

Die Schwachstellen entstanden dadurch, dass die Entwickler der Prozessoren versuchen, mit Mehrkern-Architekturen und anderen technologischen kniffen die Leistung der Chips zu erhöhen.

>>>Nachlesen:  Chip-Lücke: 32 Sammelklagen gegen Intel

>>>Nachlesen:  Neue Mega-Lücke bei Intel-Chips

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten