Wer nach einem ausgedehnten Christkindlmarkt-Besuch unter Kopfschmerzen leidet, hat bei Glühwein und Co. vermutlich über die Stränge geschlagen. Unhygienische Zustände sind laut einer Untersuchung der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) jedenfalls nicht dafür verantwortlich.
Mikrobiologische Tests auf Krankheitserreger bei verschiedenen Adventmärkten brachten ein eindeutig negatives Ergebnis, hieß es am Donnerstag in einer Aussendung. Die Häferl sind gut gereinigt und entsprechen den hygienischen Erfordernissen, so die AGES. Durchfallerkrankungen durch Bakterien wie Staphylokokken, Escherichia coli, Enterobacteriaceae oder durch den viralen Erreger Norovirus müssen Punschtrinker nicht befürchten. Bei den Untersuchungen wurden keine dieser Keime nachgewiesen.
In sich hat es allerdings der ebenfalls überprüfte Zuckergehalt im Adventsmarkt-Punsch: Pro Häferl werden etwa neun Stück Zuckerwürfel konsumiert. Der Anteil liegt damit bei bis zu zehn Prozent. Der Alkoholgehalt, der durchschnittlich vier bis sieben Volumsprozent beträgt, lasse sich dadurch vielfach gar nicht mehr herausschmecken, so die AGES. Zum Vergleich: Ein Premiumbier hat ungefähr fünf Volumsprozent.
Der Begriff Punsch stammt aus dem Indischen und bedeutet "fünf". Dementsprechend besteht das Getränk laut klassischem Rezept aus den fünf Zutaten Wasser, Zucker, Zitrone, Tee und Arrak (Palmweindestillat Anm.). In der ersten Auflage des Österreichischen Lebensmittelbuchs aus dem Jahr 1911 wurde Punsch als "Mischung von Rum, Arrak, Zitronensaft, Zucker und aromatischen Stoffen" bezeichnet. Seit den 70er Jahren gibt es in Österreich keine gesetzliche Regelung mehr für die Zutaten. Diese müssen lediglich den lebensmittelrechtlichen Vorgaben entsprechen.