Begonnen mit 44!

Berlin, New York, bald Antarktis? Mit 65 läuft Marina Oertwich ihren 86. Marathon

Mit 44 Jahren schnürte Marina Oertwich zum ersten Mal die Laufschuhe – heute, mit 65, hat sie bereits 86 Marathons in den Beinen. Im Interview erzählt sie, warum Wettkämpfe für sie „Belohnung“ sind, wie sie sich erholt und welchen Rat sie allen gibt, die erst mit 40 oder 50 starten wollen. 

Zalando feierte rund um den Berlin-Marathon die Kampagne „Get More From Your Run“ – und hat dafür ganz besondere Testimonials ausgewählt. Eine davon: Marina Oertwich. Die 65-Jährige läuft ERST seit ihrem 44. Lebensjahr, hat bereits 86 Marathons absolviert und stand vorletztes Wochenende zum 21. Mal an der Startlinie in Berlin. Wir haben mit ihr gesprochen – über späte Laufanfänge, Glücksgefühle im Ziel und warum sie selbst nach Dutzenden Marathons noch große Träume hat. 

Frau Oertwich, Sie haben mit 44 Jahren begonnen zu laufen. Was war damals der Auslöser? 

Ich bin Mutter von vier Kindern, und als sie größer wurden, hatte ich plötzlich Zeit für mich. Da wollte ich raus in die Natur. Das war meine Zeit, in der ich abschalten und Energie tanken konnte.

Heute stehen Sie kurz vor Ihrem 86. Marathon. Was treibt Sie immer wieder an?

Ganz klar: das Gefühl danach. Diese Glücksgefühle gehören einfach dazu. Ich laufe gerne, ich laufe gerne Wettkämpfe – das ist für mich die Belohnung fürs Training. 

Warum gerade Laufen und nicht eine andere Sportart?

Laufen macht mir einfach Spaß. Ich kann dabei komplett abschalten und bewusst die Natur genießen. Auf dem Rad ist man schneller und nimmt weniger wahr – beim Laufen ist das perfekt. 

Sie haben an vielen internationalen Marathons teilgenommen. Gibt es ein Erlebnis, das besonders hängen geblieben ist?

Mein erster New York Marathon. Zum ersten Mal in Amerika, zum ersten Mal New York – und dann an der Startlinie bei diesem unglaublichen Event. Die Stimmung an der Strecke war einfach überwältigend. 

Sie laufen bis zu sieben Marathons im Jahr. Wie schaffen Sie es, sich dazwischen so schnell zu erholen?

Ich laufe eigentlich das ganze Jahr durch und halte immer ein gewisses Pensum. Nach einem Marathon gibt es einen Tag Pause, dann zwei Tage locker auslaufen – und ab Sonntag ist wieder Normalprogramm. 

Der Berlin-Marathon ist für Sie Tradition. Was macht ihn so besonders?

Zum einen: Dort hat alles angefangen. Es war das mein erster Marathon. Nach zehn Jahren kam ich in den „Jubilee Club“ – mit persönlicher Startnummer. Berlin ist mein Heimspiel, meine Familie steht an der Strecke. Und es ist emotional, weil meine Mutter mich dort jahrelang angefeuert hat. Sie lebt nicht mehr, aber ich sehe sie dort immer noch. 

Gab es auch Momente, in denen Sie ans Aufgeben dachten?

Ja, die gibt es immer mal wieder. Dann rufe ich mir schöne Zieleinläufe ins Gedächtnis und sage mir: „Du hast es bisher immer geschafft, du schaffst auch die letzten Kilometer.“ Das motiviert mich. 

Bei so vielen Zieleinläufen und 86 Marathons, das klingt ein bisschen nach Sucht (ironisch). 

(lacht) Ja, absolut. Vor allem bei Ultramarathons – da schwebe ich eine Woche auf einer Euphoriewolke. Aber auch beim normalen Marathon bleibt dieses befriedigende Gefühl, wenn man alles gegeben hat und sich so richtig ausgepowert hat.

Auf welches Ihrer Ergebnisse sind Sie besonders stolz? 

Ich bin in Berlin 3h 45min gelaufen. Das ist aber schon ein paar Jahre her und bei meinem zweiten New York Marathon bin ich 3h 52min gelaufen. Das ist fast noch ein bisschen höher einzuschätzen, weil New York etwas hügeliger ist. Da muss man mehr Kraft investieren.  

Was steht sonst noch auf Ihrer Bucket-List?

Ein Marathon in der Antarktis. Ich liebe die Kälte. Die Finanzierbarkeit war bisher das Problem, weil alleine die Reise schon sehr preisintensiv ist. Aber es wäre ein Traum. 

Welchen Tipp würden Sie Menschen geben, die mit 40 oder 50 mit dem Laufen beginnen wollen? 

Einfach anfangen – ohne Druck. Nicht gleich mit zehn Kilometern loslegen, sondern klein starten, fünf Kilometer sind schon super. Wichtig ist: dranbleiben und Routinen schaffen, damit das Laufen zum Alltag gehört. Und: Wettkämpfe laufen! Das ist die beste Belohnung fürs Training und sorgt für Motivation. Am Anfang kann das auch eine kürzere Distanz sein – Hauptsache, man schnuppert die Atmosphäre. 

Zalando fragt in der Kampagne: „Was zieh’ ich an?“ – wie wichtig ist Ihnen die richtige Laufkleidung?

Sehr wichtig. Im Wettkampf trage ich immer kurze Tights und Shirt, wenn es kühl ist, mit Armlingen. Die Schuhe sind natürlich entscheidend, da laufe ich seit vielen Jahren immer dasselbe Modell, nur eben in der aktuellen Version. Ganz festgelegt bin ich da nicht, aber die Grundregel ist: so leicht und funktional wie möglich. Vor ein paar Jahren bin ich dann komplett auf schwarze Laufkleidung umgestiegen, weil ich mich darin einfach am wohlsten fühle. Ich kaufe meine Ausrüstung seit Jahren bei Zalando – dort finde ich einfach alles. 

Marina Oertwichs Zalando-Picks

Mit 44 Jahren schnürte Marina ihre Laufschuhe, heute – mit 65 – läuft sie ihren 86. Marathon. Für sie ist Laufen nicht nur Sport, sondern Lebensgefühl, Tradition und Inspiration. Und ihr Traum? Eines Tages im Eis der Antarktis zu starten.

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