Stand-Up-Paddling ist auch heuer wieder der Sommer-Trend-Sport. Und kein Ende in Sicht.
Als die Sportart der Könige wird das Stehpaddeln bzw. Stehrudern in den Geschichtsbüchern bezeichnet. Einst war es nämlich den hawaiianischen Oberhäuptern vorbehalten bzw. auch denjenigen, die eine ausdrückliche königliche Erlaubnis hatten, sich am Bambusfloß zu erheben. Das royale Transportmittel entwickelte sich vom sperrigen Floß übers hölzerne Wellenbrett hin zu einem Hightech-Sportgerät, auf das Jahr für Jahr mehr und mehr Menschen aufspringen. Stand-up-Paddling - kurz SUP -zählt weltweit zu den am schnellsten wachsenden Breitensportarten.
Darum stehen alle aufs Board
Verantwortlich für den Boom sind die neuartigen Bretter. SUP-Boards sind gegenüber "normalen" Surf brettern wesentlich leichter, breiter und stabiler. Die hohe Kippstabilität ermöglicht einen einfachen Einstieg in den Sport. Anders als beim Wellenreiten, Wind-,oder Kitesurfen verzeichnen sogar blutige Anfänger sofort Erfolgserlebnisse, was wiederum zum Weitermachen motiviert. Die Stabilität ist es auch, die das Brett zum Multifunktionssportgerät macht. So können mithilfe eines Verbindungsstückes bis zu acht Boards zu einem schwimmenden Yoga-Studio verbunden werden. Auch lange Ausflüge mit Kind, Hund und Proviant sind möglich. Wer bereits Übung hat, kann damit sogar am Wildwasser oder in den Wellen reiten. Die sogenannten Inflatable Boards werden dann nach der Tour einfach ausgelassen und in einem Rucksack verstaut.
Der SUP-Effekt auf den Body
Das Paddeln und Gleiten übers Wasser ist nicht nur eine attraktive Fortbewegungsmethode, sondern auch ein exzellentes Fitnesstraining. Das SUPpen trainiert Ausdauer, Balance, Koordination und Muskeln. Dabei wird auch die schwer zu erreichende Tiefenmuskulatur gut angesteuert, wovon Haltung, Rücken und Figur profitieren. Wer intensiv paddelt, verbrennt zudem jede Menge Kalorien.
Step by Step zum SUP-Pro
Auch wenn die ersten Meter am SUP-Board rasch gemeistert sind und man gut vorankommt, lohnt sich ein Techniktraining. Die richtige Bewegung - bestehend aus Einstechphase (Anm.: Catch), Zugphase (Anm.: Power) und Rückholphase (Anm.: Recovery) - erhöht die Geschwindigkeit und damit den Funfaktor enorm. Eine ökonomische Technik lässt elegant und nahezu mühelos übers Wasser gleiten. Eine fundierte Einschulung verhindert zudem Fehlhaltungen beziehungsweise Belastungen, die dem Bewegungsapparat eventuell schaden können.
1. Warm UP
Warm werden mit dem Equipment. SUP-Verleihe finden sich überall auf der Welt -wie hier im Bild am Strand von Malibu - und auch an Österreichs Seen. Wer ein SUP-Board sein Eigen nennt, der hat zumeist ein Inflatable Board. Dieses kommt kompakt verstaut in einem Rucksack mit Pumpe und wächst mit etwas Muskelkraft auf bis zu 370 cm Länge heran. Keine Angst vorm Tragen - es ist ultraleicht.
2. Fein-Tuning
Das Paddel richtig einstellen: Einen Arm nach oben ausstrecken. Das Paddel sollte unter das Handgelenk passen, sodass man das Handgelenk locker auf den Griff auflegen kann. Je besser die Technik und je mehr man aus dem Rumpf paddelt, desto kürzer kann das Paddel sein.
3. Balance Finden
Aufstieg & Einstieg: Suchen Sie sich eine ruhige Stelle am Wasser und schwingen Sie auf. Gehen Sie am Brett zuallererst in Bauchlage (Kopf Richtung Bug). Hände neben dem Oberkörper aufstützen und in eine kniende Position in der Mitte des Boards kommen. Der Sweetspot befindet sich rund um den Tragegriff. Greifen Sie das Paddel kurz am Holm und machen Sie eine erste Ausfahrt im Knien.
4. stand-up & paddle
Aufstehen: Füße schulterbreit, Knie leicht gebeugt. Mit einem Arm das Griffende des Paddels greifen. Der andere greift etwa schulterbreit an den Holm. Der obere Arm (Druckarm) drückt, der untere zieht.
Die Paddelbewegung wird in drei Phasen unterteilt:
1. Einstechphase (Catch): Paddel so weit wie möglich nach vorn ins Wasser einstechen.
2. Zugphase (power): Das Paddel mit einer kräftigen und ruhigen Bewegung entlang der Boardkante bis zur Ferse nach hinten ziehen. Stellen sie sich vor, das Brett an das Paddel zu ziehen (nicht umgekehrt).
3. Rückholphase (recovery): Die Rückholphase wird durch den Druckarm ausgeführt. Durch eine Bewegung zur Seite kommt das Paddel aus dem Wasser und wird mit dem Paddelblatt um 90 Grad gedreht, flach über der Wasseroberfläche zurück nach vorne geführt.
5. Yoga & mehr
Neues probieren: Für Anfänger sind ruhige Gewässer ideal. Anspruchsvoller wird SUPpen auf hohen Wellen, z. B. am Meer, die viel Balancegefühl erfordern. Wer am Board nach neuen Herausforderungen sucht, kann es auch als Trainingsmatte verwenden - z. B. für Yoga. Tipp: Auf der Alten Donau z. B. werden Gruppenkurse angeboten.