Nach einem schwachen dritten Quartal sieht Gerresheimer die Talsohle durchschritten. Die Pharmakunden, die das MDax-Unternehmen mit Arzneimittelfläschchen, Spritzen und Inhalationsgeräten beliefert, hätten ihre "gewaltigen Lagerbestände" abgebaut, erklärte Konzernchef Axel Herberg. "Wir glauben, dass Pharma 2010 wieder wachsen wird". Bereits im Abschlussquartal werde die Nachfrage anziehen. Auch das Kosmetikgeschäft, das noch zehn Prozent des Konzernumsatzes ausmacht, werde sich beleben.
Für das seit November laufende Geschäftsjahr 2008/09 präzisierte der Vorstand seine Erwartungen: Der Umsatz wird demnach um 1,5 bis 2,5 Prozent schrumpfen. Das Management hatte zuletzt noch auf ein leichtes Plus gehofft, allerdings auch einen Rückgang nicht ausgeschlossen. Die operative Umsatzrendite (Ebitda-Marge) soll am oberen Rand der Firmenprognose bei 18,5 liegen. Herberg bekräftigte zudem sein Ziel, 2009 schwarze Zahlen zu schreiben.
Von Mai bis Juli fuhr die Firma indes einen Verlust von 4 (Vorjahr: minus 23) Mio. Euro ein und verfehlte damit die Schätzungen der Analysten, die einen Gewinn von 3 Mio. Euro erwartet hatten. Vor Zinsen und Steuern fiel der Gewinn (Ebit) um 10,9 Prozent auf 12,9 Mio. Euro, der Umsatz sank um 9,5 Prozent auf 242,6 Mio. Euro.
An der Börse überwog die Enttäuschung über die schwachen Quartalszahlen. Die Aktie notierte über zwei Prozent im Minus bei 21,33 Euro und gehörte damit zu den größten Verlierern im Nebenwerteindex MDax. Die Zahlen lägen unter den Erwartungen, hieß es bei DZ-Bank-Analysten und der UniCredit.