Bei drei Pharmaunternehmen konnten Probleme bei der Herstellung von Antibabypillen festgestellt werden. Aufgrund von Abweichungen in der chemischen Reinheit wurde bei drei Präparaten als Vorsichtsmaßnahme eine Rückruf-Aktion gestartet. Betroffen sind dabei konkret die Produkte Diamilla, Tevanette und Yvette.
Keine Beeinträchtigung der kontrazeptiven Wirkung
Nach derzeitiger Einschätzung der Hersteller besteht jedoch keine Beeinträchtigung der kontrazeptiven Wirkung. Die Pharmafirmen Puren Pharma, Teva und Ratiopharm haben die Produkte aus Haltbarkeits- und Reinheitsbedenken zurückgerufen. Bei der chemischen Reinheit von Tevanette und Yvette soll es Abweichungen gegeben haben. Bei Diamilla wird hingegen befürchtet, dass die Haltbarkeit von 36 Monaten nicht gewährleistet werden könnte. Von den Problemen sind allerdings nur bestimmte Chargen der Pillen betroffen.
Behandlung nicht selbstständig abbrechen
Betroffene sollten mit ihrem Produkt in der Apotheke nachfragen, ob die Charge betroffen ist und die Behandlung auf keinen Fall selbstständig abbrechen.
Das sollten Sie noch über die Pille wissen
Pillen-Mythen im Check
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Ist die Pille ein Lustkiller?
Hormonelle Verhütungsmittel wie die Pille sind zwar sehr sicher, haben aber auch einen großen Einfluss auf den Körper. Schließlich werden tagtäglich Hormone zugeführt, die den weiblichen Körper ganz schön durcheinander bringen können. Tatsächlich kann eine Flaute im Bett hormonell bedingt sein. Die Pille kann zum Libidoverlust führen. In einem solchen Falle sollten Sie Ihren Gynäkologen zurate ziehen und ein anderes Präparat bzw. eine mechanische Verhütungsmethode in Betracht erwägen.
Erhöht die Pille das Krebsrisiko?
Es gibt weder statistische Indizien noch stichhaltige Daten, die einen Zusammenhang zwschen Anti-Baby-Pille und erhöhtem Krebsrisiko bestätigen.Eine britische Studie aus dem Jahr 2008 beweist sogar Gegenteiliges: Hormonelle Verhütungsmittel können vor Eierstockkrebs schützen. Das Risiko für das sogenannte Ovarialkarzinom ist umso geringer, je länger die Anti-Baby-Pille eingenommen wird - zu diesem Ergebnis kamen die Wissenschaftler.ABER: Hormonelle Verhütungsmittel haben einen starken Einfluss auf das Blutgerinnungssystem, insbesondere bei Frauen mit genetischer Veranlagung. Kombi-Pillen mit Östrogen und Gestagen lassen deutlich mehr Thrombosen- und Gefäßverschlüsse beobachten. Achtung: Bei Raucherinnen steigt das Risiko!
Macht die Pille dick?
Sie werden immer dicker, obwohl sich an Ihren Essgewohnheiten nichts geändert hat? An sich ist die Pilleneinnahme nicht mit Gewichtszunahme assoziiert – Wassereinlagerungen können allerdings vorkommen. Auch eine etwas erhöhte Appetitssteigerung kann beobachtet werden. Studien an Affen haben gezeigt, dass Normalgewichtige unter Pilleneinnahme nicht zunehmen, Übergewichtige hingegen schon. Übergewicht hängt vor allem vom Lebensstil ab.
Sollte man das Präparat öfter wechseln?
Never change a winning team! Hat man einmal eine für sich passende Pille gefunden, sollte man auch dabei bleiben.
Steigt durch die Pille das Herzinfarktrisiko?
Im Zuge einer Studie im Jahr 2007 haben Wissenschafter der Herz-Gesellschaft in Orlando festgestellt, dass die Pilleneinnahme das Herzinfarktrisiko um bis zu 30 Prozent steigern kann. In der an über 1.300 Frauen zwischen 35 und 55 Jahren durchgeführten Untersuchung kam man zum Ergebnis, dass die künstlichen Hormone in der Pille das Anlagern von Fett und Cholesterin in den Adern fördert. Die Folgen: gestörte Durchblutung bis hin zum Herzinfarkt. Besonders nach einer mehr als zehnjährigen Einnahme steigt demnach das Herzinfarktrisiko um 30 Prozent.