Eine von acht Frauen erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Je früher die Erkrankung erkannt wird, desto höher sind die Heilungschancen. Diese Früherkennungsmaßnahmen können Leben retten. Teil 2 der Serie.
Brustkrebs – das sogenannte Mammakarzinom – lässt sich in seiner Entstehung leider nicht vermeiden. Risikofaktoren wie Rauchen, Alkoholkonsum, schlechte Ernährung und Bewegungsmangel können wir zwar ausschalten, jedoch gibt es auch einige unbeeinflussbare Faktoren, wie das Alter oder die familiäre Vorbelastung, die Einfluss auf die Krebsentstehung haben. Daher ist es nicht nur wichtig, mit einem gesunden Lebensstil – er hat einen Anteil von 50 Prozent am persönlichen Krebsrisiko – vorzusorgen, sondern auch, regelmäßig Früherkennungsmaßnahmen in Anspruch zu nehmen.
Der Faktor Zeit
Dieser ist bei einer Krebserkrankung ein wesentlicher. Je früher die Erkrankung entdeckt wird, desto besser die Prognosen. „Die Behandlung von Vorstufen bzw. eines Frühstadiums einer Krebserkrankung steigert die Heilungschancen erheblich und ist auch für die Patientin weniger belastend als eine Behandlung eines spät entdeckten Tumors in einem dann womöglich fortgeschrittenen Stadium“, so Krebshilfe-Präsident Prim. Univ.-Prof. Dr. Paul Sevelda.
Früherkennung kann also Leben retten. Gerade bei den Krebserkrankungen der Frau gibt es seit vielen Jahren die Möglichkeit, durch einfache Untersuchungen eine äußerst wirksame Früherkennung zu erreichen. Die Pink-Ribbon-Aktion der Österreichischen Krebshilfe macht Jahr für Jahr mit einer landesweiten Tour (Termine unter pinkribbon.at) im Brustkrebsmonat Oktober auf die Wichtigkeit der Krebsvorsorge und Früherkennung aufmerksam. „Die rosa Schleife“, so Prof Sevelda, „hilft uns dabei, die Aufmerksamkeit der Frauen auf unsere medizinischen Botschaften und das breite Hilfsangebot zu lenken.“
Früherkennung
Eine wichtige Säule der Früherkennung ist die monatliche Selbstuntersuchung der Brust (kurz vor bzw. kurz nach der Monatsblutung) sowie ein achtsames Warnnehmen der Körpersignale. Brustkrebs verursacht zu Beginn nämlich keine Beschwerden. Jedoch können eine Verhärtung des Gewebes, Rötungen oder Veränderungen der Haut oder Brustwarze (Einziehungen) auf eine mögliche Erkrankung hinweisen. Auffälligkeiten gilt es sofort beim Gynäkologen abzuklären.
Der Vertrauensarzt sollte ab dem 20. Lebensjahr einmal jährlich – auch wenn Selbstuntersuchungen unauffällig bleiben und Beschwerdefreiheit besteht – für eine gynäkologische Vorsorgeuntersuchung aufgesucht werden. Dieser führt u. a. eine Tastuntersuchung, ähnlich einer Selbstuntersuchung, durch. Ab dem 40. Lebensjahr (davor ist das Brustgewebe noch zu dicht für eine eindeutige Diagnose) kommt die Mammografie zum Einsatz. Die Röntgenuntersuchung der Brust ist die derzeit geeignetste Methode zur Früherkennung von Brustkrebs. Denn sie kann sogar kleine Tumore, die noch nicht tastbar sind, feststellen. Das 2014 implementierte Brustkrebsfrüherkennungsprogramm, das sich an beschwerdefreie Frauen ab 40 richtet, lädt alle zwei Jahre zur kostenfreien „Vorsorge-Mammografie“ – eine Überweisung ist nicht notwendig. „So möchte man“, so Krebshilfe-GF Doris Kiefhaber, „vor allem jene Frauen finden und ansprechen, die eine Krankheit bereits in sich tragen, ohne etwas davon zu spüren und die ohne diese aktive Erinnerung nicht zur Mammografie gegangen wären.“ Früherkennung rettet Leben.
❯❯ Richtig selbst untersuchen:
Weil jede Frau ihren Körper am besten kennt, kann sie auch sehr schnell Veränderungen
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