Das Phänomen ist in Fachkreisen auch als "Schönheitssalon-Syndrom" bekannt
Beim Haareschneiden geschnitten? Die Frisur zerstört? - Wer beim "Schönheitssalon-Syndrom" an solche Lappalien denkt, der unterschätzt das Risiko, denn der routinemäßige Friseurbesuch dient nicht nur der Haarpracht sondern kann sogar lebensbedrohlich werden. Dies passiert zwar nur äußerst selten, dennoch ist das Phänomen den Ärzten nicht unbekannt.
Auch für einen 45-jährigen Briten hatte der Friseurbesuch verheerende Folgen: Beim Haarewaschen am Becken wurde sein Nacken offenbar so überstreckt, dass er zwei Tage später einen Schlaganfall erlitt, berichtete die Zeitung "The Times" am Montag.
Ein starkes Überstrecken vom Nacken kann in seltenen Fällen die Arterie beschädigen, wodurch ein Blutpropf entstehen kann.
Zwei ähnliche Fälle bekannt
Nach seinem Zusammenbruch während eines Geschäftstreffens wurde Dave Tyler in eine Londoner Spezialklinik gebracht, wo ihm die Ärzte die ungewöhnliche Frage stellten, ob er kürzlich beim Friseur war. Die Ärzte hatten demnach sogar einen Namen für seinen Zustand: "Schönheitssalon-Syndrom". Sie gehen davon aus, dass bei der Dehnung des Nackens eine Arterie beschädigt wurde, so dass sich ein Blutpfropf bildete und dies den Schlaganfall auslöste. Derartige Fälle seien zwar äußerst selten, doch in der Fachwelt nicht unbekannt, berichtete das Blatt. Es zitierte zwei ähnliche Vorfälle aus den Jahren 2000 und 2014, über die Fachmagazine berichtet hatten.
Tyler verbrachte nach dem Schlaganfall im Jahr 2011 drei Monate im Krankenhaus. Bis heute geht er am Stock, leidet unter Sehstörungen und wird nie wieder Autofahren können. Er verklagte den Friseursalon, weil dieser seinen Nacken nicht ausreichend geschützt habe. Nach einer außergerichtlichen Einigung erhielt er laut "The Times" schließlich 90.000 Pfund (107.000 Euro) Entschädigung.