Mikrofrustrationen sind Dinge, die uns im Alltag unerwartet passieren und uns auf Dauer in einen Stress-Zustand versetzen.
Unter "Stress" verstehen wir belastende Situationen, die sich nicht von heute auf morgen ändern lassen oder aber einen vollen Terminkalender, der kaum Zeit zum Verschnaufen lässt. Stresszustände sind Gift für die Psyche, doch genauso sind das auch die kleinen Dinge, die während eines Tages passieren und uns den letzten Nerv rauben. Unfähige Kollegen am Telefon, eine langsame Kassiererin, die U-Bahn die uns vor der Nase wegfährt, unfreundliche Autofahrer oder vergessene Erledigungen - all das wirkt sich auf unsere Gemütslage aus. Diesen Kleinigkeiten, die uns wütend machen, schenken wir häufig wenig Beachtung. Wissenschaftler haben dafür sogar einen Begriff erfunden: Von Mikrofrustrationen ist die Rede.
Glücks-Gedanken helfen nicht
In der Summe ergeben die oben beschrieben Situationen leider den bekannten Effekt: Das Fass läuft über! Was man dagegen tun kann? Hier hilft leider kein positives Denken, Meditieren oder Selbstbeherrschungstraining.
Dampf ablassen!
Wer Mikrofrustrationen anhäuft und jeden Tag über sich ergehen lässt, lebt in einem Zustand der anhaltenden Anspannung. Auch diese Art der seelischen Spannung ist toxisch und das einzige was man dagegen tun kann ist seinen Ärger raus zu lassen - ganz egal ob Sie finden, dass eine weitere Kasse im Supermarkt geöffnet werden sollte, oder Ihre Kollegin etwas falsch macht. Hier heißt es: Mund aufmachen statt Mikrofrustrationen in sich hinein zu fressen.
Die zehn besten Ärger-Killer
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1. Durchatmen
Sie sind kurz davor aus der Haut zu fahren? Atmen Sie tief durch! Das hilft nämlich wirklich. Am besten hilft die 4-6-8-Methode: Atmen Sie tief ein und zählen Sie dabei bis 4, halten Sie die Luft an und zählen Sie bis 6, atmen Sie aus und zählen Sie dabei bis 8. Wiederholen Sie die Übung mindestens viermal. Auch langsam bis 10 zählen kann dabei helfen, nicht gleich durchzudrehen.
2. Situation von außen betrachten
Versuchen Sie die Situation, die Sie so verärgert, von außen zu betrachten - auch wenn es noch so schwer fällt. Ist die Situation wirklich den Ärger wert? Gewinnen Sie bewusst Abstand und fragen Sie sich, ob nicht vielleicht ein Missverständnis vorliegt oder es eine einfache Lösung für das Problem gibt.
3. Ärger nicht in den Mittelpunkt stellen
Sie müssen Ihren Ärger nicht runterschlucken, sollten ihn aber auch nicht in den Mittelpunkt stellen. So räumen Sie der Situation nämlich mehr Aufmerksamkeit ein, als ihr zusteht. Regen Sie sich einmal auf, aber lassen Sie es dann gut sein.
4. Lächeln Sie!
Auch wenn Ihnen gerade gar nicht danach zumute ist - lächeln Sie! Das klingt komisch, hilft aber wirklich! Das Lachen trickst unseren Körper aus: Stress wird abgebaut, der Blutdruck sinkt und die Abwehrkräfte werden gestärkt.
5. Rufen Sie Freunde an
Sie haben sich furchtbar aufgeregt und sind kurz vorm Platzen? Rufen Sie einen guten Freund an. Reden Sie sich Ihren Ärger von der Seele. Danach geht es Ihnen bestimmt besser.
6. Reagieren Sie sich ab
Bewegung ist ein gutes Mittel um sich abzureagieren, denn dadurch werden Stresshormone abgebaut und Glückshormone ausgeschüttet. Laufen Sie eine Runde - das macht den Kopf frei.
7. Meditieren hilft
Sie regen sich ziemlich oft auf? Dann sollten Sie sich im Meditieren üben. 10 Minuten tägliches Training genügen, um den Geist in Stresssituationen in wenigen Sekunden wieder zur Ruhe zu bringen. Nehmen Sie eine bequeme Haltung ein, schließen Sie die Augen und achten Sie bewusst auf Ihre Atmung. Fühlen Sie, wie die Luft in den Körper ein- und ausströmt. Sehr beruhigend.
8. Scharfe Reize setzen
Lutschen Sie ein scharfes Zuckerl oder beißen Sie in einen Chili. Wetten, dass Sie Ihren Ärger vergessen?
9. Bitte keine Vergleiche
Oft ärgert man sich nur, weil man sich mit anderen vergleicht: Der Kollege verdient mehr, der Nachbar hat ein neues Auto und die beste Freundin kann sich schon wieder so einen tollen Urlaub leisten - na und! Fragen Sie sich, ob Sie sich nur ärgern, weil es anderen vermeintlich besser geht oder sind Sie mit Ihrer derzeitigen Situation wirklich unzufrieden? Wenn das der Fall ist, dann müssen Sie etwas an Ihrer Situation ändern.
10. Überlegen Sie sich ein Mantra
Mantras können dabei helfen, den Ärger schneller wieder abzubauen und den Geist in einen ausgeglichenen Zustand zu versetzen. Überlegen Sie sich also einen Spruch, der Sie auch in extremen Situationen wieder beruhigen kann. Im Notfall können Sie diesen Spruch dann immer wieder leise aufsagen - das beruhigt.