Endometriose ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung, bei der sich gebärmutterschleimhautartiges Gewebe außerhalb der Gebärmutter ansiedelt.
Die gynäkologische Krankheit tritt bei etwa zehn bis fünfzehn Prozent der Frauen im gebärfähigen Alter auf und ist oft mit starken Unterleibsschmerzen verbunden. Bei Endometriose handelt es sich um eine Störung, bei der das Gewebe, das normalerweise die Gebärmutter auskleidet, auch außerhalb der Gebärmutter wächst.
Individuell sehr unterschiedlich. Der Verlauf der Krankheit, die Intensität sowie die Beschwerden können von Frau zu Frau unterschiedlich ausgeprägt sein -nicht jede leidet gleich stark. Endometrioseherde siedeln sich bei manchen Betroffenen nicht nur in den weiblichen Organen an, sondern darüber hinaus auch im Harntrakt, im Magen-Darm-Bereich oder in seltenen Fällen sogar in der Lunge an. Außerdem wird die Erkrankung je nach Schweregrad eingeteilt in vier Stadien, die anhand der Anzahl, Größe, Tiefe und Lokalisation der Endometrioseherde bewertet werden. Jedoch korrelieren die Stadien nicht mit dem Ausmaß der Symptome. So kann beispielsweise auch eine Endometriose im ersten Stadium starke Schmerzen verursachen.
Lebensqualität erhöhen
Endometriose ist ein entzündlicher Krankheitsprozess, dessen Ursache noch nicht wissenschaftlich geklärt ist. Zahlreiche Studien beschäftigen sich daher mit der Rolle von antientzündlicher Ernährung und entzündungshemmenden Nahrungsergänzungsmitteln bei Endometriose. Eine Studie, die im Jahr 2022 in "Acta Biomedica" publiziert wurde, konnte etwa zeigen, dass z. B. Omega-3-Fettsäuren, Propolis, Curcumin, Resveratrol, Vitamin C, D und E u.v.m. als ergänzende Behandlung der Endometriose eingesetzt werden können. "In manchen Fällen kann man auch mit einer hauptsächlich pflanzlichen Ernährung ohne Zucker und Gluten, ergänzt um Probiotika und mit wenig Histamin, die Beschwerden lindern", erklärt auch Prof. Sylvia Mechsner vom Endometriosezentrum der Charité -Universitätsmedizin Berlin. Auch das österreichische Gesundheitsministerium hat im Vorjahr verkündet, es werden Ende 2023 Ergebnisse einer neuen Endometriose-Studie präsentiert.
Die wichtigsten Fakten im Überblick
Hier finden Sie die wichtigsten Informationen zu Ursache, Diagnose und Symptome von Endometriose.
Definition
Unter Endometriose versteht man eine chronisch-entzündliche gynäkologische Erkrankung, bei der sich gebärmutterschleimhautartiges Gewebe außerhalb der Gebärmutter ansiedelt. Das Wort leitet sich von "Endometrium", dem Fachbegriff für die Gebärmutterschleimhaut ab.
Ursache
Die Endometriose wird laut Priv.-Doz. DDr. Michael Feichtinger, Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe sowie Kinderwunschexperte, durch Gebärmutterschleimhaut ausgelöst, die sich außerhalb der Gebärmutter festsetzt. Diese Schleimhautinseln werden genauso wie die Schleimhaut in der Gebärmutter jeden Monat aufgebaut und wieder abgestoßen. Dadurch werden die typischen Schmerzen verursacht. Ein genetischer Faktor kann nicht ausgeschlossen werden, da Endometriose in manchen Familien gehäuft vorkommt.
Diagnose
Hinweise über große Endometrioseherde liefert eine Sonografie (Ultraschalluntersuchung). Die Laparoskopie, also Bauchspiegelung wird als Diagnose - aber auch Therapiemethode eingesetzt. Sie zählt zu den minimalinvasiven OP-Methoden und wird über zwei bis vier kleine Schnitte in die Bauchdecke unter Vollnarkose durchgeführt. Bei diesem Eingriff können Chirurg:innen für eine endgültige Diagnose Gewebeproben entnehmen (Biopsie).
Symptome
Typischerweise wird Endometriose begleitet von krampfartigen Unterbauchschmerzen während der Periode (Dysmenorrhoe), Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (Dyspareunie) und beim Wasserlassen, Unfruchtbarkeit, Rückenschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden wie z. B. der zyklische Blähbauch (Endobelly), Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Sodbrennen, Kreislaufprobleme, Abgeschlagenheit, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen und Fatigue. Manche Betroffene werden vor lauter Schmerzen außerdem ohnmächtig. Endometriose kann darüber hinaus mit einem erhöhten Risiko für psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angsterkrankungen einhergehen.
Sonderform Adenomyose
Als Adenomyose werden Endometrioseherde in der Gebärmutterwand bezeichnet. Die Symptome dieser Erkrankung ähneln denen der Endometriose -also beispielsweise chronische Unterleibsschmerzen, starke Schmerzen vor und während der Menstruation sowie eine starke Blutung, Übelkeit, schmerzhafter Stuhlgang, Erschöpfung usw.
Therapie
Endometriose und Adenomyose sind derzeit nicht heilbar, beide Krankheiten können aber gut behandelt werden, wie Doz. DDr. Michael Feichtinger auf der nächsten Seite expliziert.
Vier Stufen
1. Stadium I: minimale Endometriose
2. Stadium II: leichte Endometriose
3. Stadium III: mittelschwere Endometriose
4. Stadium IV: schwere Endometriose
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