Kopfschmerzen, ein flauer Magen und Übelkeit – ein typischer Hangover. Wenn dann noch die Angst dazu kommt, betrunken etwas Dummes gemacht zu haben, wird daraus Hangxiety.
Der Abend war ein Rausch. Doch spätestens wenn man am nächsten Morgen von starken Kopfschmerzen geweckt wird, ist klar, dass man auf den letzten Drink wohl besser hätte verzichten sollen.
Die Folgen sind Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindelgefühl – die körperlichen Beschwerden von zu viel Alkohol sind unangenehm. Doch was, wenn zu den typischen Hangover-Symptomen auch noch psychische hinzukommen, wie Angst oder Panikattacken? Psychische Beschwerden eines Katers sind auch bekannt als Hangxiety. Was genau dahinter steckt, was der Grund dafür ist und was man dagegen tun kann, verraten wir hier.
Symptome von Hangxiety
Der Begriff Hangxiety setzt sich aus den beiden englischen Wörtern "Hangover" (Kater) und "Anxiety" (Angst, Sorge, Nervosität) zusammen. Das Phänomen tritt typischerweise beim Ausnüchtern auf. Die Symptome ähneln denen eines klassischen Katers. Dazu gehören neben Kopfschmerzen, Übelkeit und Schwindel auch noch mentale Beschwerden. Betroffene fühlen sich mitunter überfordert, ängstlich und unruhig. Obendrauf ist es möglich, dass sie sich am Folgetag für ihr Verhalten schämen. Gesagtes und Getanes unter Alkoholeinfluss werden hinterfragt und bereut und treiben immer tiefer in die depressiven Gefühle. Wird dann neuerdings zum Alkohol gegriffen, kann sich ein Teufelskreis entwickeln.
Das ist die Ursache für psychische Probleme nach dem Alkoholkonsum
Verantwortlich für die depressiven Gefühle nach dem Trinken ist eine Gegenregulation des Gehirns. Alkohol beeinflusst unser Gehirn, indem er die Produktion von Botenstoffen, sogenannten Neurotransmittern, anregt. Besonders wichtig sind dabei Gamma-Aminobuttersäuren und GABA. Diese machen Signale im Gehirn langsamer, was dazu führt, dass wir uns entspannt und ruhig fühlen. Gleichzeitig blockiert Alkohol Glutamat, ein anderer Neurotransmitter, was die Aktivität im Gehirn reduziert. Dadurch fühlen wir uns locker und frei von Angst und Sorge.
Aber diese angenehmen Effekte können sich umkehren, wenn der Körper auf den Alkohol reagiert – das nennt man den Rebound-Effekt. Der Körper fängt dann an, vermehrt Hormone freizusetzen, die durch den Alkohol unterdrückt wurden. Das kann dazu führen, dass man sich am nächsten Tag umso unruhiger, nervöser und angespannter fühlt, was als Hangxiety bekannt ist.
Manche Menschen sind stärker von Hangxiety betroffen
Nicht alle Menschen sind gleichermaßen von dem Katertief betroffen. Besonders Menschen, die Alkohol als eine Art soziale Krücke nutzen, um Schüchternheit zu überwinden, sind von Hangxiety betroffen. Laut einer Studie der University of Exeter aus dem Jahr 2018 leiden eher introvertierte Personen unter Hangxiety. Auch Menschen, die ohnehin schon an Angststörungen leiden haben ein viel höheres Risiko, nach dem Alkoholrausch verstärkt Hangxiety zu verspüren.
Was hilft gegen Hangxiety?
Viel Wasser trinken und dem Körper wichtige Stoffe wie Elektrolyte, Vitamine und Aminosäuren zuführen. Auch Ruhe und viel Schlaf können helfen. Kurzfristig können dabei auch soziale Kontakte helfen, doch langfristig sollte bei häufigen Beschwerden der Ursprung in Angriff genommen werden.