Popstar Justin Timberlake leidet an Borreliose – einer Krankheit, die oft unterschätzt wird, aber jeden treffen kann. Wie gefährlich ist ein Zeckenstich wirklich? Welche Symptome sind typisch? Und was hilft im Ernstfall? Alles, was Sie über Borreliose wissen sollten – kompakt und verständlich.
In einem persönlichen Instagram-Post zum Abschluss seiner „Forget Tomorrow World Tour“ machte Justin Timberlake öffentlich, dass er an Lyme-Borreliose leidet. Der 43-jährige Sänger erklärte, dass die Krankheit ihn seit Längerem begleitet – und nun auch der Grund sei, warum er auf seiner Tour immer wieder erschöpft und angeschlagen wirkte. Doch was genau steckt hinter dieser Infektionskrankheit, die so harmlos beginnt und doch ernsthafte Folgen haben kann? Und warum kann ein Zeckenstich so viel auslösen?
Hier erfahren Sie alles, was Sie über Borreliose wissen sollten – von Symptomen über Stadien bis hin zur Behandlung.
Wie bekommt man Borreliose?
Borreliose – oder Lyme-Borreliose – wird durch Bakterien namens Borrelia übertragen, die in vielen Zecken vorkommen. Bei einem Zeckenstich können diese Erreger auf den Menschen übergehen. Aber: Nicht jede Zecke ist infiziert – und nicht jeder Stich führt automatisch zur Krankheit. Dennoch gilt: Je länger die Zecke saugt, desto größer das Risiko. Daher sollte sie schnellstmöglich und vollständig entfernt werden.
Die ersten Anzeichen: Das sollten Sie ernst nehmen
In rund 50 Prozent der Fälle zeigt sich nach Stunden bis wenigen Wochen eine sogenannte Wanderröte: Eine runde, sich langsam ausbreitende Hautrötung um die Einstichstelle, manchmal mit blasser Mitte.
Oft kommen noch grippeähnliche Symptome hinzu:
- Müdigkeit
- Kopf- und Gliederschmerzen
- Fieber
- Muskel- oder Gelenkschmerzen
Das alles kann auf eine akute Infektion hinweisen – ein Fall für die Ärztin oder den Arzt!
Die drei Stadien der Borreliose
Unbehandelt kann sich die Infektion im ganzen Körper ausbreiten und Organe, Gelenke oder Nerven schädigen. Mediziner:innen unterscheiden drei Stadien:
Stadium 1: Frühinfektion (Tage bis Wochen)
- Wanderröte
- Allgemeines Krankheitsgefühl
- Fieber, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen
In diesem Stadium ist die Krankheit gut behandelbar mit Antibiotikum.
Stadium 2: Frühdissemination (Wochen bis Monate)
- Die Bakterien breiten sich über das Blut im Körper aus
- Gelenkentzündungen, Herzrhythmusstörungen, Nervenreizungen
- Häufig treten Gesichtslähmungen (Fazialisparese) auf
Die Symptome sind unspezifischer – hier wird Borreliose oft nicht sofort erkannt.
Stadium 3: Spätstadium (Monate bis Jahre)
- Chronische Gelenkentzündungen (Borrelien-Arthritis)
- Neurologische Beschwerden, Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme
- Anhaltende Erschöpfung und depressive Verstimmungen
Die Behandlung – was hilft?
Borreliose ist zum Glück in den meisten Fällen gut behandelbar – vorausgesetzt, sie wird früh erkannt.
- In der Regel erfolgt eine Behandlung mit Antibiotika, meist Doxycyclin
- Dauer: Je nach Stadium zwei bis vier Wochen
- In späteren Stadien können auch Infusionen nötig werden
Wichtig: Eine Schutzimpfung gibt es bislang nicht, anders als bei der FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis).
So schützen Sie sich – und Ihre Familie
Zecken gibt es nicht nur im tiefen Wald – auch im Garten, im Park oder auf dem Spielplatz können sie lauern. Deshalb:
- Helle, lange Kleidung tragen (Zecken sieht man besser)
- Zeckenschutzmittel verwenden
- Nach dem Aufenthalt im Grünen: Körper gründlich absuchen
- Zecke rasch und korrekt entfernen
Tipp: Stichstelle markieren und die folgenden Tage beobachten. Bei Rötung, Fieber oder grippeähnlichen Symptomen: direkt zur Ärztin oder zum Arzt.
Borreliose ist eine ernstzunehmende Krankheit – gerade, weil sie schleichend beginnt und oft erst spät erkannt wird. Deshalb gilt: Zecken ernst nehmen, Symptome kennen, früh handeln.