Ursachen für Schlaflosigkeit gibt es viele. Die Auswirkungen sind ernst zu nehmend. Tipp: Eine persönliche Schlafanalyse kann helfen.
Eine aktuelle Studie der Medizinischen Universität Wien zeigt deutlich: Die Österreicher leiden heute wesentlich häufiger an Schlafproblemen als früher. Beachtliche 30 Prozent der Befragten gaben an, regelmäßig mit Einschlafproblemen zu kämpfen. Im Vergleich: 2007 waren lediglich sechs Prozent davon betroffen.
Die Amerikanische Gesellschaft für Schlafmedizin unterscheidet verschiedene Typen von Schlafstörungen, die sich in Form von Albträumen, Ein- und Durchschlafstörungen, Schnarchen, Atemproblemen etc. manifestieren (siehe Kasten). Die Gründe für das Nicht-zur-Ruhe-Kommen sind oft Gedanken, die kreisen, Stress oder Probleme, die gewälzt werden. Auch Angstzustände, Schmerzen oder Alkoholkonsum halten viele vom erholsamen Schlafen ab.
Schlaf und Gesundheit
Ein über längere Zeit andauernder unregelmäßiger, unerholsamer Schlaf führt in vielen Fällen zu psychischen und physischen Einschränkungen. Neben Konzentrationsschwierigkeiten, Gereiztheit und chronischer Müdigkeit können auch körperliche Beschwerden wie Magen-Darm-Probleme oder ein geschwächtes Immunsystem auftreten. Trotzdem nehmen viele Menschen die ständige Unausgeschlafenheit nicht ernst und suchen auch keine Hilfe. Die Folge: Das Energielevel sinkt stetig (bis zu 70 Prozent), die Verdauung verschlechtert sich und die Lebensfreude nimmt ab. Schlafgewohnheiten zu analysieren (siehe Test nächste Seite), mögliche (Schlaf-)Störfaktoren ausfindig zu machen und sie anschließend zu eliminieren, macht sich in jedem Fall bezahlt. Denn, wer seine Schlafgewohnheiten verbessert und nachts mehr Erholung findet, wird sich tagsüber wohler fühlen und mehr leisten können.
Schlafen: Wichtige Fakten
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Schlafdauer
Insgesamt verbringt der Mensch ca. ein Drittel seines Lebens mit Schlafen. Im Schnitt schlafen wir sieben bis acht Stunden pro Nacht. Das ist zugleich die empfohlene Menge für eine erholsame Nachtruhe. Der tatsächliche Schlafbedarf ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
Stopptaste drücken – Ruhe finden
Auch ein Nickerchen am Nachmittag kann frische Energie bringen. Diesen Vorteil nutzen laut Studie immerhin 38 Prozent der Teilnehmer, die sich zwischendurch einen Powernap gönnen. Wem Schlafen untertags und abends schwer fällt, für den gibt es – neben Einschlafübungen, Naturheilmitteln oder Medikamenten – ein paar andere simple Methoden, die für besseren Schlaf sorgen: Essen Sie nicht direkt vor dem Zubettgehen, sondern zwei bis drei Stunden davor. Wenn möglich leichte Speisen mit wenig Kohlehydraten und Fett – dann fällt das Einschlafen leichter. Alkoholkonsum sollte aus mehreren Gründen dringend vermieden werden: Zwar schläft man danach oft schneller ein, doch Studien belegen, dass Leute in der zweiten Nachthälfte viel häufiger aufwachen. Zudem werden Harndrang und Durst verstärkt, die Atmung behindert (Schnarchen, Atemaussetzer) und die REM-Schlafphase (Rapid Eye Movement, ca. 20 bis 25 Prozent des Gesamtschlafes) verkürzt. Dies kann neben dem Schlaf auch Gedächtnisleistungen und Motorik negativ beeinflussen.
Bewegung, Raumklima, Elektronik
Apropos: Sport untertags wirkt schlaffördernd, kurz vor dem Einschlafen gegenteilig. Sorgen Sie zudem für ein angenehmes Raumklima im Schlafzimmer. Das gilt für die Temperatur-Experten empfehlen 16 bis 18 Grad – und für die Atmosphäre. Lebende Pflanzen und frische Luft tun gut. Für bessere Schlafhygiene, Handy, Tablet und TV abdrehen. So klappt es mit dem erholsamen Schlaf!