Feiern ohne Reue

So viel nehmen wir über Weihnachten zu

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Wir verraten, wie Sie trotz prall gefüllter Keksdosen eine bewusste Balance beibehalten und sich nicht unnötig belasten.

Für viele Österreicherinnen und Österreicher ist die Zeit zwischen 24. Dezember und Neujahr ein wahrer Sprint – zwischen Feiern, Verwandten und übervollen Tellern. Die Feiertage hinterlassen so nur allzu häufig ihre Spuren, auch auf den heimischen Personenwagen. Während es zwar im Durchschnitt meist weniger Zusatzkilos sind, als wir fürchten – laut „New England Journal of Medicine“ im Schnitt rund 0,4 Kilogramm zwischen Weihnachten und Jahresbeginn –, so fühlen wir uns häufig trotzdem träge und ungesund. Schuld daran sind jedoch nicht (nur) die Extrapfunde, sondern auch die ungesunden Gewohnheiten, die wir haben überhandnehmen lassen. 
 
Nicht nur Kalorien schuld
Denn trotz reichlich Kalorien haben wir oftmals an einem gespart: an Nährstoffen. So kalorisch energiereich Festtagsbraten, Vanillekipferl & Co. sind, so gering ist in der Regel ihr Gehalt an wichtigen Nährstoffen. Wir verzichten ob der satten Auswahl an Ungesundem auf wichtige Vitamine und Mineralstoffe, die uns nur in Gemüse, Vollwertnahrung und Obst begegnen. Die Folge sind leere Vitalstoffspeicher, die dem Körper Kraft entziehen. Daneben vergessen wir häufig darauf, ausreichend Flüssigkeit zu uns zu nehmen – ein weiterer Fehler, der unserem Organismus zu schaffen macht, besonders dann, wenn anstatt Wasser Alkohol fließt. Wandern wir von einem Festmahl zum nächsten und snacken dazwischen ordentlich an Resten und essbaren Geschenken, so geben wir unserer Verdauung auch nicht genügend Zeit für Ruhe und vollständige Verwertung, ehe wir die nächste Portion verschlingen. Doch besonders nach sehr fettreichem Essen, wie es jetzt häufig auf den Tisch kommt, wären Pausen sehr nötig. Spätes Essen, häufige Snacks und viel zu wenig Bewegung tun den Rest, damit wir uns träge und aufgebläht fühlen. 

Übersäuerung lässt grüßen
Spätestens wenn der feierlich geschlürfte Sekt noch Stunden später aufstößt, dann meldet der Körper: „Zu viel!“ Begleitet wird das Völlegefühl, das viele von uns tage- oder gar wochenlang mit sich herumtragen, von einer tiefsitzenden Lethargie. Wir fühlen uns energielos und ermattet. Eine Rolle hierbei spielt der Säure-Basen-Haushalt des Körpers, der bei entsprechend ungesunder Ernährung auf eine Zerreißprobe gestellt wird: Alkohol, viel Fleisch und Zucker etwa sind notorische „Sauermacher“. Sie verlangsamen die Verdauung, rauben Energie und können auch die Entzündungsmechanismen im Körper befeuern. Zusätzlich bedingt der Säure-Überschuss, dass wir mehr Heißhunger haben und erst recht wieder zu ungesunden Nahrungsmitteln greifen. Der Stoffwechsel bekommt so immer mehr zu tun, kann ob der mangelnden hochwertigen Nährstoffe und der fehlenden Pausen zwischen Mahlzeiten aber immer weniger Kraft tanken. Auch allzu späte Snacks liegen häufig schwer im Magen und lösen Blähungen, Durchfall und Verstopfung aus. Darunter leidet nebst Verdauung und Energielevel auch die Schlafqualität.
 
❯❯ Das macht den Körper „sauer“ 1/3
Alkohol

Gegen ein Gläschen Sekt am Heiligen Abend spricht natürlich wenig. Doch aus einem werden in der geselligen Weihnachtszeit schnell mehrere Gläschen, die dem Körper (besonders nebst reichhaltigen Mahlzeiten) zusetzen können. Auch Unverträglichkeiten, z. B. gegenüber dem stark histaminhaltigen Rotwein, tun häufig ihr Übriges.

 
 
Mit Maß und Ziel bewusst genießen
Doch das alles muss nicht sein. Wie schön wäre es, die Feiertage in all ihren Facetten zu genießen – ohne lähmendes Völlegefühl und ohne große Reue? Wenn Sie ein paar Tipps beachten und sich um bewussteres Essverhalten bemühen, dann kann dies sehr viel zu ihrem Wohlbefinden rund um die „besinnliche Zeit“ des Jahres beitragen. Wichtig ist zum einen die Mäßigung: Nur weil etwas auf dem Tisch steht oder der Keksteller frisch befüllt wird, bedeutet dies nicht, dass Sie zugreifen müssen. Sehr wirkungsvoll ist es außerdem, der Verdauung Pausen zu gönnen und nicht den ganzen Tage hindurch weiterzunaschen. Sagen Sie nach einer Hauptmahlzeit bewusst „Stopp“ bis zur nächsten. Nutzen Sie jene Mahlzeiten, die Sie alleine zu sich nehmen, dafür, vollwertige und vitaminreiche Lebensmittel zu verzehren. Das füllt Ihre Nährstoffspeicher auf und hilft Ihrem Stoffwechsel auf die Sprünge. Viele weitere hilfreiche Tipps lesen Sie hier:

❯❯ Mit diesen kleinen Tipps genießen Sie, ohne dabei Ihren Stoffwechsel zu überfordern

1. Viel trinken

Vergessen Sie nicht auf reichlich Hydrierung. Besonders dann, wenn Sie viel Essen und vielleicht auch noch Alkohol trinken, braucht der Körper viel Wasser. Flüssigkeit hilft bei der Verdauung und wirkt Müdigkeit und Abgeschlagenheit gegen. Achtung: Wasser kann nicht durch Kaffee oder durch gesüßte oder anderweitig verarbeitete ­Getränke ersetzt werden! 

2. Pausen machen

Nur weil Essen übrig ist oder nur weil die Keksdose immer gefüllt ist, bedeutet das nicht, dass Sie zugreifen müssen – oder sollen. Im Gegenteil: Unser Stoffwechsel braucht Ruhepausen, um die Nahrung zu verarbeiten und um sich zu erholen. Die Stunden, die wir schlafend verbringen, reichen dafür nicht aus, denn in dieser Zeit arbeitet auch der Stoffwechsel verlangsamt. 
Die Essenspausen dienen gleichsam dem Kalorien-Einsparen. Denn wer weniger snackt, isst auch weniger.

3. Überschuss korrigieren

Es spricht nichts gegen ein ausgiebiges Festmahl, doch sollte dies nicht zur Gewohnheit werden. Wer über die Stränge schlägt oder weiß, dass eine üppige Mahlzeit bevorsteht, kann diese Ausnahmen ausgleichen – zumindest kalorisch. Stehen etwa am 24. und 25. Dezember große Familienessen an und kocht die Verwandtschaft oder sie selbst gerne üppig, so kann gut vorausgeplant werden: Halten Sie Ihre anderen Mahlzeiten an den besagten Tagen kalorienarm aber vitaminreich und Sie sorgen für eine gute Tagesbilanz.
 
4. Kein Radikalverzicht

Unser Rat: Versuchen Sie gar nicht erst, auf jegliche essbare Sünde zu verzichten. Im besten Fall bleibt der Genuss auf der Strecke und im schlimmsten Fall kippt die strenge Zurückhaltung und Sie schlagen irgendwann erst recht und ohne Maß zu. Lieber bewusst und maßvoll genießen!
5 eigene Verträglichkeiten beachten: Viele neigen dazu, die eigenen Gewohnheiten um die Feiertage über Bord zu werfen. Tun Sie es nicht! Wenn Sie wissen, dass Ihnen z. B. Rotwein nicht guttut oder dass Sie Laktose nicht gut vertragen, so versuchen Sie zumindest, diese Lebensmittel zu meiden oder nur kleine Mengen zu essen.
 
6. Defizite wettmachen

Nutzen Sie Mahlzeiten zwischen groß aufgekochten Zusammenkünften dafür, Vitamine und Nährstoffe zu sich zu nehmen. Ein großer und schmackhafter Salat oder ein großer Teller ­Gemüse und etwas fettarmes Eiweiß tun gut!
 
7. Aktiv bleiben

Nur weil Sie jetzt ungesünder essen als sonst, heißt das nicht, dass Sie auch beim Workout pausieren müssen. Versuchen Sie gerade jetzt, sich zu bewegen und aktiv zu bleiben. Nutzen Sie die freien Tage auch für sportliche Betätigung oder zumindest für einen langen Spaziergang an der frischen Winterluft!
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