Vitamin D ist für viele Vorgänge in unserem Körper unentbehrlich
Ständige Müdigkeit, Schlafstörungen, schlechte Laune und erhöhte Anfälligkeit für Infektionen – hinter diesen Beschwerden verbirgt sich häufig ein Vitamin-D-Mangel. Auch Kopf- oder Knochenschmerzen, vor allem im Rücken und den Kniegelenken, können auf eine Unterversorgung mit dieser für unseren Körper so wichtigen Substanz hinweisen. Warum es fatal sein kann, diese Anzeichen zu ignorieren, und wie wichtig Vitamin D für den Körper ist, erfahren Sie hier.
Was ist Vitamin D?
Als Vitalstoff nimmt Vitamin D, das im Körper eher wie ein Hormon wirkt, eine Schlüsselfunktion für die Gesundheit ein. Es ist an einer Vielzahl von Regulierungsvorgängen in den Körperzellen beteiligt. Genau genommen beschreibt Vitamin D eine ganze Gruppe fettlöslicher Substanzen, die wichtigste ist Vitamin D3. Obwohl eine Reihe von Nahrungsmitteln – fette Fische wie Lachs, Hering oder Makrele, Eier, Milchprodukte, aber auch Champignons und Steinpilze – nennenswerte Mengen von Vitamin D3 liefern, reicht dies nicht aus, um den täglichen Bedarf zu decken.
Für eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung benötigt unser Organismus Sonnenlicht. „Vitamin D3“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Johannes Drach, Facharzt für Innere Medizin, Hämatologie und Onkologie, „wird in der Haut durch UV-B-Licht aus Vorstufen, welche sich vom Cholesterin herleiten, gebildet.“ Nur unter Einfluss der UV-B-Strahlung findet die Vitamin-D-Synthese in der oberen Hautschicht statt. Die endgültige Umwandlung zu Vitamin D3 erfolgt dann in der Leber und Niere.
Was kann das „Sonnenvitamin“?
Vitamin D3 regelt den Kalzium- und Phosphatstoffwechsel, übernimmt damit eine bedeutende Funktion im Knochenbau und beugt Osteoporose vor. „In den letzten 20 Jahren hat sich auch gezeigt, dass Vitamin D3 eine wichtige Rolle bei der Zelldifferenzierung, der Hemmung von schnellem Zellwachstum sowie der Immunmodulation spielt. Daher wurden viele Studien durchgeführt, um den Zusammenhang zwischen Vitamin D3 und verschiedenen Erkrankungen zu beleuchten“, so Dr. Drach. Die Ergebnisse: Ein niedriger Vitamin-D3-Spiegel geht mit einem erhöhten Risiko für Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus, Autoimmunerkrankungen, multipler Sklerose, Morbus Crohn und Lupus erythematodes einher. Ein ähnlicher Zusammenhang wurde auch zwischen Brust- und Darmkrebs und einem niedrigen Vitamin-D3-Spiegel beobachtet.
Optimal versorgt
Bei dieser immensen Bedeutung von Vitamin D3 für unseren Körper stellt sich die Frage, wie viel davon wir eigentlich benötigen, um gesund zu bleiben. Gesunden Erwachsenen und Kindern wird eine Tageszufuhr von 20 Mikrogramm (800 Internationale Einheiten, I. E.) empfohlen, bei einem bestehenden Mangel deutlich mehr. Laut dem Experten werden jedoch nur etwa 15 bis 20 Prozent davon über die Nahrung aufgenommen. Für eine angemessene Synthese in der Haut ist daher die Sonnenexposition von täglich etwa 15 Minuten auf Gesicht, Hände und Arme nötig.
Die Einstrahlung von Sonnenlicht ist in Mitteleuropa allerdings nur in den Sommermonaten ausreichend. Von Oktober bis März findet in unseren geografischen Breiten somit keine relevante körpereigene Vitamin-D3-Synthese statt. „Die insgesamt geringe Aufnahme von Vitamin D3 über die Nahrung und die eingeschränkte Zeit der körpereigenen Produktion bildet die Grundlage für den Befund, dass eine Unterversorgung mit Vitamin D3 in unserer Bevölkerung vorliegt. Etwa 20 % der Menschen weisen einen schweren Mangelzustand an Vitamin D3 auf “, so Dr. Drach. Ob tatsächlich ein Mangelzustand vorliegt, kann der Arzt mittels Bluttest leicht bestimmen. Falls ein Vitamin-D-Mangel diagnostiziert wird, kann dieser – gerade jetzt im Winter – mittels Vitamin-D-Supplementierung ausgeglichen werden. Selbst, wenn die Gefahr einer Überdosierung gering ist, sollte vor der Einnahme von Vitamin-D-Präparaten Rücksprache mit einem Arzt gehalten werden.
Was ist Vitamin D?
Wie wird es gebildet?
Wie viel brauchen wir?
Vitamin D & Sonne |
Vitamin D sorgt auch für gute Laune. In ausreichender Form ist Vitamin D sogar in der Lage, gegen Depressionen zu helfen. Eine Studie zeigt eine ähnliche Wirksamkeit wie Antidepressiva. Sogar bei Krebs erzielt Vitamin D positive Effekte. Studien zufolge erkranken Menschen mit ausreichend Vitamin D im Blut seltener an Darmkrebs – und andererseits soll es sogar das Tumorwachstum reduzieren können. Eine Heilung ist allerdings nicht möglich.