Wärmespender mit Risiko

Wie gesund ist die Sonne?

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Zu viel Sonne schadet der Haut, sorgt für Falten und kann zu Hautkrebs führen. Doch Experten warnen: Auch zu wenig Sonne gefährdet die Gesundheit.

Die Sonne bringt gute Laune, denn ihre Strahlen kurbeln die Produktion des Glückshormons Serotonin an. Was jedoch gut fürs Gemüt ist, kann sich fatal auf unsere Haut auswirken. Jahr für Jahr steigt die Zahl der Hautkrebs-Diagnosen. Während Akutschäden wie Sonnenbrände sofort sichtbar sind, zeigen sich andere erst mittel- oder langfristig. Etwa in Form von vorzeitiger Hautalterung.  Daher wird vor einem ungeschützten Aufenthalt in der Sonne gewarnt und wir versuchen uns mit Cremes, Kleidung und Sonnenschirmen, die Sonne buchstäblich vom Leib zu halten. Mediziner weisen in letzter Zeit jedoch immer häufiger darauf hin, dass zu wenig Sonne ebenfalls unserer Gesundheit schaden kann. Klingt verwirrend. Ist die Sonne nun Freund oder Feind? Klare Antwort der Experten: Beides –  die Dosis macht das Gift!

Die guten Seiten der Sonne 1/4
UV-B-Strahlen
Sie spalten in der Oberhaut gespeichertes 7-Dehydrocholesterin. Prävitamin D entsteht, das zu einer inaktiven Form des Vitamin D3 (Cholecalciferol) weiterreagiert. In Leber und Niere wird es über komplexe Zwischenstufen in das aktive Vitamin D3 umgewandelt (Calcitriol). Vitamin D ist wichtig für Wachstum von Zähnen und Knochen, stärkt das Immunsystem und sorgt für einen reibungslosen Stoffwechsel in den Geweben.

 
Heilkraft der Sonne

Anzeichen für einen positiven Effekt der Sonne auf unsere Gesundheit gibt es viele. Manche Krankheiten, beispielsweise Bluthochdruck, Herzkrankheiten, Autoimmunerkrankungen wie Diabetes Typ 1 und multiple Sklerose, treten in südlicheren Regionen seltener auf als in nördlichen, in denen vor allem in der dunklen Jahreszeit auch Depressionen zunehmen.  Das Sonnenlicht erhellt nicht nur die Welt, sondern auch unser Gemüt. Durch die Produktion von Glückshormonen wie Beta-Endorphin (ein Morphin) werden wir in Euphorie versetzt und sogar Schmerzen gelindert. Forscher stellten fest, dass die längeren UV-A-Strahlen in tiefere Hautschichten eindringen, um dort Stickstoffmonoxid zu mobilisieren. Dieses „Multifunktionsmittel“ fungiert als Waffe gegen Pilze und Bakterien, als Potenzmittel und fördert die Wundheilung.  

Die bösen Seiten der Sonne 1/3
Sonnenbrand
Das erste und deutlichste Zeichen eines Sonnenschadens ist der Sonnenbrand. Es handelt sich dabei um eine Verbrennung der Haut ersten bis zweiten Grades. Häufiger Sonnenbrand, vor allem im Kindesalter, gilt als stärkster Risikofaktor für Hautkrebs. Achtung: Auch im Schatten bekommt man die schädlichen UV-Strahlen in reduzierter Form ab.

Wundermittel Vitamin D
Unter UV-B-Bestrahlung der Haut produziert der Körper Vitamin D – lediglich ein Zehntel wird über die Nahrung aufgenommen. Aus einem Cholesterin-Abkömmling in der Haut stellt der Körper mithilfe des Sonnenlichts eine Vorstufe  des Vitamins D3 her, das schließlich von der inaktiven Form (Cholecalciferol) in die aktive Form (Calcitriol) umgewandelt wird. Diese ermöglicht den Kalziumeinbau in die Knochen, schützt vor Osteoporose, stärkt Immunabwehr und Muskelkraft.

Die 10 häufigsten Sonnen-Mythen im Check 1/10
1. Sonnenbrand im Schatten
Auch im Schatten besteht Sonnenbrandgefahr, wenn man nicht eingecremt ist. Vor allem am Strand oder Pool reflektiert das Wasser 80 % der Sonnenstrahlung. Auch der Schatten von Sonnenschirmen ist unterschiedlich wirksam. Je nach Qualität des Stoffes lassen sie sogar bis zu 80 % des Lichtes durch!

Sonne ohne Reue
Bei all den positiven Seiten sind jedoch auch die Schattenseiten der Sonne zu bedenken. Guter Hautschutz mit ausreichend hohem Sonnenschutzfaktor ist in den Sommermonaten, vor allem beim Badeurlaub oder in den Bergen,  sehr wichtig. Je nach Hauttyp, geografischer Lage und Sonnenstand sollte der Lichtschutzfaktor  entsprechend hoch – auf jeden Fall im zweistelligen Bereich – gewählt und die Sonnencreme großzügig aufgetragen werden. Wer seine Haut langsam an die Sonne gewöhnt, kann einen natürlichen Hautschutz aufbauen. Bei UV-Strahlung sondern die Melanozyten (bestimmte Zellen, die sich unter anderem in der Epidermis befinden) vermehrt das Pigment Melanin ab, um die Haut vor Verbrennungen zu schützen. Wird die UV-Belastung stärker, leitet der Körper weitere Schutzmaßnahmen, wie die Verdickung der Hornhaut  (Aufbau der sogenannten Lichtschwiele), ein.  Für den Selbstschutz benötigt die Haut bis zu drei Wochen und bei Lichtmangel baut er sich rasch wieder ab. Der UV-Eigenschutz der Haut schützt lediglich vor dem Entstehen eines Sonnenbrandes, vor DNA-Schäden und Mutationen jedoch nur in geringem Umfang.

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