Laut Studie

Wie viel Schlaf ist gesund? Das hängt AUCH vom Wohnort ab

Wie viel Schlaf ist eigentlich gesund – und warum schläft man in Japan deutlich weniger als in Frankreich? Eine aktuelle Studie zeigt: Die ideale Schlafdauer hängt stark vom Land und den kulturellen Gewohnheiten ab. Was das für Ihre Nachtruhe bedeutet, lesen Sie hier! 

Mal ehrlich: Wie viele Stunden schlafen Sie so pro Nacht? Sieben? Acht? Oder doch eher fünf mit ein bisschen Hoffnung auf ein Wochenende mit Ausschlafen? Was lange als fester Gesundheitsgrundsatz galt – nämlich, dass weniger Schlaf = mehr Probleme bedeutet – wird nun aus einem neuen Blickwinkel betrachtet. Und der zeigt: Wie viel Schlaf als „gesund“ gilt, ist auch eine Frage der Kultur. 

Schlaf ist wichtig – aber wie viel ist genug? 

Unbestritten ist: Schlaf spielt eine zentrale Rolle für die Gesundheit. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass zu wenig Schlaf mit Herzkrankheiten, psychischen Problemen und anderen chronischen Leiden in Zusammenhang steht. Aber jetzt kommt’s: Eine aktuelle Studie unter Leitung von Steven Heine, Professor für Sozial- und Kulturpsychologie an der University of British Columbia, stellt diese Erkenntnisse zumindest teilweise infrage – oder besser gesagt: in einen kulturellen Kontext. 

Länder mit weniger Schlaf – weniger gesund?

Wie viel Schlaf ist gesund? Das hängt AUCH vom Wohnort ab
© Getty Images

Um zu prüfen, ob Menschen in Ländern mit kürzerer Schlafdauer tatsächlich schlechter dran sind, haben Heine und sein Team zwei Dinge gemacht:

  1. Sie analysierten 14 frühere Studien aus 71 Ländern – auch Österreich war dabei.
  2. Zusätzlich führten sie eine eigene Befragung mit rund 5.000 Personen aus 20 Ländern durch.

Und was kam dabei heraus? Überraschung: Die durchschnittliche Schlafdauer eines Landes lässt keine Rückschlüsse auf die Gesundheit der Bevölkerung zu. Länder, in denen kürzer geschlafen wird, hatten nicht automatisch mehr Herzprobleme, Diabetes oder eine niedrigere Lebenserwartung. Teilweise war sogar die Fettleibigkeit geringer als in Ländern mit längerer Nachtruhe. 

Frankreich schläft länger, Japan kürzer – aber beide sind okay

Ein kleiner Blick in die Zahlen gefällig?

  • In Frankreich liegt die durchschnittliche Schlafdauer bei 7 Stunden und 52 Minuten.
  • In Kanada sind es 7 Stunden und 27 Minuten.
  • In Japan dagegen nur 6 Stunden und 18 Minuten – und damit der niedrigste Wert der Studie.

Trotzdem: Kein signifikanter Unterschied bei der Gesundheit. Stattdessen fanden die Forscher etwas anderes Interessantes heraus: Wer so viel schläft wie „üblich“ im eigenen Land, scheint tendenziell gesünder zu sein. 

Schlafgewohnheiten sind kulturell geprägt

 Was wir daraus lernen? Schlaf ist nicht one size fits all. Was in einem Land als ausreichend und gesund gilt, wäre woanders vielleicht schon ein Grund zur Besorgnis – oder umgekehrt.
„Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Schlafempfehlungen an kulturelle Normen angepasst werden müssen“, so Heine. 

 

Ob Lang- oder Kurzschläfer: Es gibt keine universelle Idealschlafdauer, die für alle gilt. Viel wichtiger ist, wie gut Sie sich mit Ihrer Schlafdauer fühlen – und ob Sie damit in Ihrem kulturellen Umfeld im Rahmen liegen.

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