Je kühler die Wohnregion, desto mehr der winzigen "Dickmacher" im Darm.
Die menschliche Darmflora könnte einer Studie zufolge auch mit den Klimazonen variieren. In kälteren Regionen fänden sich im Mittel mehr Bakterien, die ein höheres Gewicht verursachen, berichten US-Forscher in den "Biology Letters" der britischen Royal Society.
Aus evolutionärer Sicht mache das Sinn: Lebewesen mit höherem Gewicht geht prozentual weniger Wärme verloren, weil bei ihnen das Verhältnis zwischen Oberfläche und Volumen günstiger ist.
Gewicht
Taichi Suzuki von der University of California in Berkeley (USA) und Michael Worobey von der University of Arizona in Tucson (USA) hatten die Daten von 1.020 Probanden aus 23 Ländern sechs zurückliegender Studien berücksichtigt. Im Fokus standen dabei zwei Bakterienstämme im menschlichen Darm, die das Gewicht eines Menschen mitbestimmen: Firmicutes und Bacteroidetes. Studien hatten zuvor gezeigt, dass die Wahrscheinlichkeit für krankhaftes Übergewicht mit steigendem Anteil von Firmicutes- und schwindendem Anteil von Bacteroidetes-Bakterien zunimmt.
"Dickmacher"
Bei der Datenanalyse ergab sich ein Zusammenhang zwischen Breitengrad des jeweiligen Wohnortes und Firmicutes-Anteil: Je kühler die Wohnregion eines Probanden, desto mehr der winzigen "Dickmacher" hatte er im Mittel im Verdauungstrakt. Der Anteil an Bacteroidetes sank, wenn auch nicht in gleicher Stärke.
Die hocheffizienten Firmicutes können fast alle Nahrungsbestandteile in nahrhafte Zucker- und Fettmoleküle umwandeln. Selbst Ballaststoffe werden fast vollständig genutzt. In der Folge legen Menschen mit höherem Firmicutes-Anteil im Darm eher an Gewicht zu, erläutern die Forscher. "Die effektive Fettverbrennung und die Umwandlung von Nährstoffen ist für Bewohner kälterer Regionen wichtiger als in wärmeren Klimazonen."
20 Dinge, die den Darm krank machen
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1. Üppige Mahlzeiten
Wer zu viel isst, schadet seinem Darm. Das Verdauen belastet den Magen und kann zu Übelkeit, Blähungen, Bauchschmerzen oder Erbrechen führen.
2. Schnelles Essen
Auch zu schnelles Essen tut dem Verdauungstrakt nicht gut. Schnellesser schlucken mehr Luft, was Blähungen zur Folge hat.
3. Einseitige Ernährung
Wenig Ballaststoffe, dafür viel Fett und Fleisch: Das macht den Darm träge. Denn die Ballaststoffe, die im Darm aufquellen und so die Darmbewegung anregen, fehlen. Die Folgen: Verstopfung, Reizmagen oder Gallensteine. Auch das Risiko für Darmkrebs steigt.
4. Zwiebel und Hülsenfrüchte
Auch nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel drohen Blähungen. Dazu gehören Hülsenfrüchte, Kohl, Rohkost, Zwiebel und auch Knoblauch. Lesen Sie auch:
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5. Zucker und Weißbrot
Zucker und Weißbrot können das Wachstum von Darmpilzen begünstigen. Der Zucker kann im Dickdarm nicht abgebaut werden. Gelangt er unverdaut in den Dickdarm, wird er von Bakterien unter Bildung von Gasen abgebaut.
6. Kohlensäure
Mineralwasser, Cola und Co.: Jedes kohlensäurehaltige Getränk kann Blähungen verursachen. Denn die Säure setzt im Magen Kohlendioxid frei. Dadurch sind im Körper mehr Gase enthalten, als er abbauen kann.
7. Trockenobst
Getrocknete Früchte enthalten viel Sorbitol. Wer mehr als 20 Gramm am Tag zu sich nimmt, kann Durchfall, Blähungen oder Bauchschmerzen bekommen.
8. Zu wenig kauen
Gelangen zu große Nahrungsbrocken in den Magen, muss dieser mehr arbeiten. Auch dabei können sich Gase bilden.
9. Schlafmangel
Schlafmangel erhöht das Risiko für Darmkrebs. Bei Menschen, die weniger als sechs Stunden pro Nacht schlafen, finden sich mehr Dickdarmpolypen als bei jenen, die sieben oder mehr Stunden schlafen.
10. Übergewicht
Übergewicht erhöht das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken. Wer zu viel wiegt, leidet außerdem öfter an Gallensteinen.
11. Bewegungsmangel
Bei zu wenig Bewegung wird auch der Darm träge. Die Folgen: Verstopfung und Blähungen. Bewegungsmangel kann außerdem die Entstehung von Gallensteinen begünstigen.
12. Alkohol
Zu viel Alkohol schadet der Bauchspeicheldrüse und erhöht das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken.
13. Rauchen
Rauchen erhöht das Darmkrebs-Risiko und die Wahrscheinlichkeit an Morbus Crohn zu erkranken.
14. Medikamente
Antibiotika oder Diabetes-Medikamente können Blähungen oder Durchfall auslösen. Eisenpräparate, Schlafmittel oder Blutdrucksenker können zu Verstopfung führen.
15. Verdorbene Lebensmittel
Staphylokokken und Salmonellen können Lebensmittel verunreinigen. Sie bilden Giftstoffe, die den Magen-Darm-Trakt angreifen.
16. Stress
Stress kann sich auf den Magen schlagen. Neben Übelkeit können ein Reizdarm, eine Magenschleimhautentzündung und auch chronische Darmerkrankungen die Folge sein.
17. Milch, Fruchtzucker, Getreide
Wer eine Intoleranz hat, reagiert auf bestimmte Lebensmittel mit Magenschmerzen, Bauchkrämpfen, Übelkeit oder Durchfall. Wer keine Milchprodukte verträgt leidet unter einer Laktose-Intoleranz. Wer nach dem Verzehr von Obst, Gemüse, Honig oder Zucker Beschwerden hat, leidet unter einer Fructose-Intoleranz. Wer auf Getreideprodukte reagiert hat eine Glutenunverträglichkeit (Zölliakie).
18. Viren
Viren können eine Magen-Darm-Grippe auslösen. Vor allem der Norovirus ist hochansteckend.
19. Das eigene Immunsystem
Für einige chronische Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa sind die Ursachen nicht vollständig geklärt. Es gilt aber als gesichert, dass immunologische Faktoren eine Rolle spielen. Das heißt: Das Immunsystem "bekämpft" den eigenen Körper und löst Entzündungen im Darm aus.
20. Antibiotika
Antibiotika greifen die natürliche Darmflora an. Dadurch kann es zu Durchfall kommen.