Fünf Mal am Tag Obst und Gemüse, drei Mal täglich Milchprodukte und zwei gänzlich alkoholfreie Tage jede Woche. So sollte der Speiseplan der Österreicher ausschauen, wenn es nach Gesundheitsminister Alois Stöger geht. Die neue Aktion des Ministeriums "Ernährung kann was" soll Lust auf gesundes Essen machen, sagte Stöger am Freitag bei einer Pressekonferenz in Wien.
Die Kampagne ist eine Reaktion auf den Österreichischen Ernährungsbericht, der die Defizite des heimischen Alltags aufzeigte: zu viel Salz und Fett, zu wenige Vitamine und Ballaststoffe. "Über die Hälfte der verlorenen Lebensjahre entfallen auf Krankheiten, die durch Ernährung mitverursacht werden", so Stöger. Durch bessere Essgewohnheiten könne vielen gesundheitlichen Problemen, wie Diabetes oder Osteoporose, vorgebeugt werden.
Die Anzeigen mit Slogans wie "Machen Sie es auch 5x am Tag?" geben in Printmedien Tipps, wie man fünf Portionen Obst am Tag im Speiseplan unterbringt oder leicht auf Alkohol verzichtet. Das Sujet "Am liebsten haben wir's zu dritt" bewirbt die "Drittel-Lösung": Am Teller soll Fleisch nur ein Drittel der Portion ausmachen - damit auch ausreichend Platz für Gemüse und Reis, Nudeln oder Kartoffeln bleibt.
Die Bevölkerungsgruppe, die auf einen gesunden Lebensstil achtet, wächst, freute sich Stöger. Dennoch ergab der im April präsentierte Ernährungsbericht, dass jeder zweite Mann und jede dritte Frau übergewichtig ist. Der Gesundheitsminister selbst könnte an seinem Speiseplan durchaus auch etwas verbessern, gibt er zu: Zum Beispiel mehr Obst essen. Er habe allerdings seine Gewohnheiten schon vor Jahren umgestellt. Kekse und Schokolade kämen seitdem nicht mehr in den Einkaufswagen.