Die Lebenserwartung von Frauen ist wesentlich höher, als die der Männer. Dennoch wird der Arzt gemieden wie die Pest. Schuld an der niedrigen Lebenserwartung ist unter anderem auch die geringe Bereitschaft von Männern, auf ihre eigene Gesundheit zu schauen. Zusätzlich gehen sie öfter Risiken ein, haben gefährlichere Berufe als Frauen und haben weniger soziale Kontakte. Dennoch könnten ein Arztbesuch und eine regelmäßige Gesundheitsuntersuchung viele Krankheiten verhindern.
Angst vor dem Arztbesuch?
Männer gehen nur halb so oft zum Arzt wie Frauen - das ergab die Auswertung des U.S. Centers for Disease Control and Prevention. Außerdem kommen bei ihnen öfter Zeiträume von mehreren Jahren vor, in denen sie niemals zum Arzt gehen. Auch sind es mehr Männer als Frauen, die als Erwachsener noch nie einen Arzt aufgesucht haben.
Eine Umfrage des Orlando Health hospital system ging nun der Frage nach dem "Warum?" nach. Was könnte Männer davon abhalten, sich um ihre Gesundheit zu kümmern. Die Antworten waren wenig überraschend. Die meisten Männer waren "zu beschäftigt", um den Arzt aufzusuchen. Fast genauso viele hatten allerdings Angst, dass eine unangenehme Diagnose folgen könnte. Auch unangenehme körperliche Untersuchungen wurden häufig als Grund genannt.
Wichtige Vorsorge-Untersuchungen
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Herz-Kreislauf-Check
Untersuchung: Zur Vorsorge sollte regelmäßig der Blutdruck geprüft werden. Ruhe- und Belastungs-EKG geben Auskunft über Herzkranzgefäße, Rhythmusstörungen und den Zustand des Herzens. Ein Echokardiogramm (Herzultraschall) zeigt die Struktur des Herzens sowie mögliche Herzklappenfehler. Die radiologische Angiografie lässt, wenn nötig, mithilfe des Einführens eines Katheters (mit Kontrastmittel) in das Herz unter Röntgen genau die möglichen Verengungen der Herzgefäße erkennen.
Diabetes-Früherkennung
Untersuchung: Die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) ist die häufigste Stoffwechselerkrankung in Österreich. Erste Beschwerden sind häufiger Durst, oftmalige Müdigkeit, vermehrtes Harnlassen oder erhöhte Infektionsanfälligkeit. Die Untersuchung von Harn und Blut liefert hier zuverlässige Ergebnisse.
Durch einen kleinen Stich in den Finger des Patienten wird ein Bluttropfen entnommen, der dann in weiterer Folge analysiert wird und Aufschluss über die Blutzuckerwerte gibt.
Darmuntersuchung
Untersuchung: Frauen und Männer ab dem 50. Lebensjahr unterliegen einem erhöhten Risiko für Darmkrebs. Dieses kann dadurch eingedämmt werden, regelmäßig spezifische Untersuchungen vornehmen zu lassen: einerseits wird der Stuhl des Patienten auf Blut untersucht (Hämoccult-Test), andererseits kann auch eine Darmspiegelung (Koloskopie) vorgenommen werden, um Veränderungen der Darmschleimhaut zu erkennen.
Für die Frau - Brust & Gebärmutter
Untersuchung: Brust- und Gebärmutterhalskrebs sind die häufigsten Krebsarten bei Frauen. Bei der Vorsorgeuntersuchung durch den Gynäkologen werden die Brüste einer Tastuntersuchung durch den Facharzt, einer Mammografie oder einem Brustultraschall unterzogen. Knotige Veränderungen können auch von der Patientin selber ertastet werden. Ab dem 18. Lebensjahr wird auch ein PAP-Abstrich (Krebsabstrich) vorgenommen.
Für den Mann - Prostata, Blase, Hoden
Untersuchung: Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung beim Mann. Durch regelmäßige Überprüfung des Prostatakrebs-Markers (PSA) im Blut ist eine Früherkennung möglich. Bei Verdacht auf Blasenkrebs wird eine Spiegelung und zusätzlich eine radiologische Untersuchung vorgenommen. Eine Früherkennung bei Hodenkrebs ist durch regelmäßige Selbstkontrolle (Tasten) und mittels Ultraschall möglich.
Die österreichischen Männer sind zum Glück schon konsequenter. Hier suchen schon wesentlich mehr Männer den Arzt auf. Und das ist auch gut so! 1974 wurde die Gesundenuntersuchung in Österreich erfolgreich eingeführt. Seitdem ist die Lebenserwartung bei Frauen um sieben Jahre, bei Männern sogar um acht Jahre gestiegen.
Wenn auch Sie - egal ob Mann oder Frau - sich gerne vor der Vorsorgeuntersuchung drücken, dann sollten Sie besser folgende Punkte durchlesen, um endlich den Schritt zum Doktor zu wagen.
Wichtige Check-Ups:
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Haut
Muttermale gehören beobachtet und können oftmals bösartig sein. Ein jährlicher Check-up, begleitet von Selbstkontrolle, wäre hier sinnvoll.
Augen
Um Fehlsichtigkeit und etwaige Folgen zu vermeiden, sollte regelmäßig ein Augenarzt konsultiert werden. Auch internistische Probleme wie Bluthochdruck können dabei diagnostiziert werden.
Lunge
Auch beim Lungenfacharzt sollte man regelmäßig vorstellig werden. Ein Lungenfunktionstest wird gemacht und ein Lungenröntgen zeigt etwaige Veränderungen.
Knochen
Volksleiden Osteoporose – eine Knochendichtemessung dient der Früherkennung. So kann der Knochenschwund rechtzeitig medikamentös behandelt werden.
Zahngesundheit
Der Kontrolltermin beim Zahnarzt ist der wohl häufigste Check-up. Zweimal jährlich sollten wir vorbeischauen.
Mentale Gesundheit
Neurologie spielt vor allem im fortgeschrittenen Alter (Alzheimer, Parkinson etc.) eine wichtige Rolle. Bei jungen Menschen steht die Prävention psychischer Erkrankungen (Burn-out, Depression) im Vordergrund.
Impfungen
Regelmäßige Schutzimpfungen helfen, Krankheiten vorzubeugen.
Bewegungsapparat
Ein Orthopäde kann helfen, Fehlstellungen frühzeitig zu erkennen und Folgeschäden so zu vermeiden.