Die Dosis macht das Gift: Auch eine zu hohe Zufuhr an Vitaminen kann gefährlich werden.
Bauchschmerzen, Durst, Erbrechen und Verstopfung - mit diesen Beschwerden kam eine Frau aus Indien in das Sir Ganga Ram Hospital im indischen Neu-Dehli. Die Krankengeschichte erwies sich als Rätsel: Die Patientin konnte normal atmen, Wasser lassen und hatte zwei Monate zuvor einen Kreuzbandriss, der operiert wurde.
Eine Röntgenuntersuchung der Lunge, sowie eine Elektrodiografie und eine Ultraschalluntersuchung der Bauchoragne ergaben ein normales Bild. Die Ursache der Beschwerden konnten die Ärzte rund um Rinkesh Kumar Bansal trotzdem nicht finden. Lediglich eine Laboruntersuchung des Blutes der Patientin zeigte einen erhöhten Kalziumwert. Zwei weitere Werte, der Harnstoff und das Serumkreatinin, wichen ebenso ab und wiesen auf ein Nierenversagen hin.
Durch erneutes Studieren der Krankengeschichte der Patientin stießen die Ärzte schließlich auf den Grund des Nierenversagens: Die Patientin erhielt kurz nach ihrer Knieoperation insgesamt zehnmal je 600.000 Einheiten Vitamin D3 in einen Muskel gespritzt. Warum sie jedoch so große Mengen bekam, ging nicht hervor. Der erhöhte Kalziumspiegel und das Nierenversagen dürften die Folge der Vitamin-D-Therapie gewesen sein. Zwar ist das Vitamin für den Knochenaufbau wichtig und eine ausreichende Zufuhr hat viele geusndheitliche Vorteile, doch auch diesen Stoff kann man überdosieren - auch ein Vitamin kann dadurch wie Gift wirken.