Während viele Anwender von den positiven Effekten der Abnehmspritzen berichten, rücken zunehmend unerwartete Nebenwirkungen in den Fokus.
Nicht nur Hollywood lässt mit den Abnehmspritzen die Kilos purzeln. Auch hierzulande sind Ozempic und Co. mittlerweile gang und gäbe. Ursprünglich wurde das Medikament gegen Diabetes entwickelt, doch die Wunderwirkung hat einen regelrechten Hype ausgelöst. Das Ergebnis ist beeindruckend: Der enthaltene Wirkstoff Semaglutid ahmt das körpereigene Hormon GLP-1 nach, zügelt den Appetit und sorgt für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl. Es gibt nur ein Problem: Die Wirkungsweise ist noch nicht vollständig erforscht, und die zunehmende Verbreitung in der Gesellschaft fördert immer mehr Nebenwirkungen zutage.
Immer häufiger berichten Anwender von unerwarteten Schattenseiten. Während manche Frauen von plötzlichen Schwangerschaften sprechen, klagen Männer über Erektionsprobleme. Und auch das äußere Erscheinungsbild bleibt nicht verschont: Neben eingefallenen Wangen, dünneren Füßen oder einem flachen Gesäß sorgt nun eine neue Nebenwirkung für Aufsehen – die sogenannten „Ozempic-Zähne“.

Was sind „Ozempic-Zähne“ und wie entstehen sie?
Der Begriff „Ozempic-Zähne“ beschreibt eine Reihe von dentalen Problemen, die bei einigen Anwendern von GLP-1-Agonisten wie Ozempic auftreten. Diese Kombination von Faktoren kann das Risiko für Zahnprobleme erheblich erhöhen. Zu den häufig berichteten Symptomen gehören:
- Mundtrockenheit (Xerostomie): Durch die appetithemmende Wirkung der Fett-weg-Spritzen essen Nutzer weniger, was die Speichelproduktion reduziert. Speichel ist jedoch essenziell für die Mundgesundheit, da er hilft, Speisereste zu entfernen, Säuren zu neutralisieren und Mineralien bereitzustellen, die den Zahnschmelz stärken.
- Karies und Zahnfleischerkrankungen: Ein Mangel an Speichel begünstigt das Wachstum schädlicher Bakterien, was zu Karies und Entzündungen des Zahnfleisches führen kann.
- Übelkeit und Erbrechen: Einige Nutzer berichten von gastrointestinalen Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen. Der Kontakt von Magensäure mit den Zähnen kann den Zahnschmelz angreifen und zu Erosion führen.
- Nährstoffmangel: Durch die reduzierte Nahrungsaufnahme kann es zu Defiziten an wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen kommen, die für die Zahngesundheit notwendig sind.
Was kann man tun?
Trotz dieser potenziellen Nebenwirkungen gibt es Maßnahmen, die Nutzer ergreifen können, um ihre Mundgesundheit zu schützen:
- Regelmäßige Zahnarztbesuche: Vor Beginn und während der Behandlung mit Abnehmspritzen sollten regelmäßige Kontrollen beim Zahnarzt erfolgen, um frühzeitig Probleme zu erkennen und zu behandeln.
- Gute Mundhygiene: Zweimal tägliches Zähneputzen mit fluoridhaltiger Zahnpasta, die Verwendung von Zahnseide und antibakteriellen Mundspülungen können helfen, die Mundgesundheit zu erhalten.
- Hydration: Ausreichendes Trinken von Wasser fördert die Speichelproduktion und hilft, den Mundraum feucht zu halten.
- Zuckerfreier Kaugummi: Das Kauen von zuckerfreiem Kaugummi kann die Speichelproduktion anregen und somit die natürlichen Schutzmechanismen des Mundes unterstützen.
- Ernährungsberatung: Eine ausgewogene Ernährung, eventuell ergänzt durch Nahrungsergänzungsmittel, kann helfen, Nährstoffdefizite zu vermeiden.
Der Traum vom schnellen Schlanksein kann einen hohen Preis haben – und der zeigt sich mitunter beim nächsten Zahnarztbesuch. Wer also glaubt, mit einem Pieks sei alles erledigt, irrt gewaltig. Nutzer der Abnehmspritzen sollten sich der potenziellen Risiken bewusst sein und proaktiv Maßnahmen ergreifen, um ihre Mundgesundheit zu schützen.