Botenstoffe

So bestimmen Hormone unser Leben

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Wie der richtige Hormoncocktail dazu führt, dass wir nicht nur entspannter sind, sondern uns auch wohler fühlen, besser schlafen und jünger aussehen, verraten wir Ihnen hier.

Von einem Moment an veränderte sich die Stimmung von Diana G. schlagartig. War sie soeben noch eher traurig und depressiv, schlug im nächsten Moment ihr Herz schneller, Schmetterlinge machten sich in ihrem Bauch breit und sie musste unwillkürlich lächeln. ­Diana G. befand sich nicht im Drogen-, sondern im Hormonrausch. Denn obwohl diese winzig klein sind, reicht ein Billiards­tel Gramm aus, um unsere Gefühlswelt und unseren Körper zu beeinflussen.

Anfällig
Die Bildung von Hormonen erfolgt in unterschiedlichen Zellen unseres Körpers. Das Gehirn, genauer: die Hirnanhangsdrüse, fungiert als eine Art Schaltzentrale. Sie überprüft ständig, ob von jedem Botenstoff eine ausreichende Menge vorhanden ist. Falls dem nicht so ist, veranlasst sie die verschiedenen Drüsen des Körpers, neue Botenstoffe zu produzieren. Da die Gehirnanhangsdrüse gleichzeitig eine große Menge unterschiedlicher Hormone überwacht, kann das fein aufeinander abgestimmte System leicht aus der Balance geraten. Da das weder Schmerzen noch deutliche Beschwerden verursacht, bleibt ein Ungleichgewicht vielfach unbemerkt. Zwar kann der Körper sehr gut mit einer kurzfristigen Störung des Hormonhaushaltes umgehen und diese in den meisten Fällen auch von selbst wieder ausgleichen, hält sie jedoch an, sollte man handeln. Ist nämlich ein Botenstoff zu viel oder zu wenig vorhanden, zieht das einen regelrechten Dominoeffekt nach sich.

Hormone: Fakten 1/2
Was sie tun:
Bei Hormonen handelt es sich um Botenstoffe, die von bestimmten Zellen produziert und an den Körper abgegeben werden. Sie steuern nicht nur unser Gefühlsleben, sondern beeinflussen beispielsweise auch das Wachstum der Muskeln, unseren Stoffwechsel, die Sexualität, das Immun- und Nervensystem und unseren Blutdruck.


Beispiel: Gewicht

Stellen Sie sich vor, Sie haben Stress und schlafen deshalb weniger. Durch die Aufregung erhöht sich das Level des Stresshormons Cortisol. Weil aber durch die verkürzte Schlafdauer auch zu wenig vom Schlafhormon Melatonin und Sättigungshormon Leptin produziert wird, werden Sie nicht nur schlecht schlafen, sondern am nächsten Morgen zusätzlich zur Müdigkeit auch verstärkt Hunger verspüren. Als ob das noch nicht genug wäre, steigt gleichzeitig mit dem Cortisolspiegel im Blut auch der Blutzuckerspiegel, der Körper schüttet dann das Fettspeicherhormon Insulin zur Blutzuckersenkung aus. Nicht nur, dass Sie jetzt mehr Appetit haben: Der Körper speichert aufgenommene Kalorien auch noch eher.

Die Sache mit der Schilddrüse

Einer unserer wichtigsten Hormonproduzenten ist die Schilddrüse. Liegt hier eine Störung vor, kann das zur Folge haben, dass sämtliche Bemühungen, abzunehmen, fehlschlagen. Denn die Aufgabe der Schilddrüsenhormone ist es, den Stoffwechsel zu steuern. Bei einer Unterfunktion, dem Hashimoto, ist sie durch eine Entzündung nicht mehr in der Lage, ausreichend Hormone zu produzieren, das Gewicht steigt stetig an, weil die Zellen Energie aus der Nahrung nicht mehr richtig verwerten können. Bei einer Überfunktion hingegen fühlen sich Patienten müde und abgeschlagen und verlieren an Gewicht. Ein Arztbesuch ist in beiden Fällen angeraten.

Gesundes Hormonsystem

Ist das Hormonsystem durch eine Erkrankung aus dem Gleichgewicht geraten, hilft ebenfalls nur der Besuch beim Spezialisten. Kleinere Unstimmigkeiten können jedoch selbst reguliert werden. So helfen Sport und Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation beispielsweise dabei, das ungeliebte Stresshormon Cortisol abzubauen,  bei leichten Verstimmungen kann es helfen, sich richtig zu ernähren. Schokolade, Cashewkerne, Dinkel, Käse, Weizenkeime und Bananen enthalten L-Tryptophan, jenen Hauptbaustein, der zur Herstellung des Glückshormons Serotonin benötigt wird. Achten Sie auf Ihren Körper und Ihr Hormonsystem – er wird es Ihnen mit guter Laune, schlanker Linie, schöner Haut und gutem Schlaf danken.

Die wichtigsten Hormone im Überblick finden Sie in Ihrem aktuellen gesund&fit!

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