Bedeutung der Homöopathie im Gesundheitswesen ist umstritten.
Laut Umfragen meinen viele Menschen, dass an der Homöopathie etwas dran ist. Aus Anlass des 258. Geburtstages ihres Erfinders Samuel Hahnemann (Tag der Homöopathie, 10. April) finden in Österreich mehrere Veranstaltungen statt, welche diese Form der Medizin und ihre Methoden propagieren sollen. Bei einer Pressekonferenz in Wien wurde am Dienstag auf die Bedeutung der Homöopathie im Gesundheitswesen hingewiesen.
Wenig Nebenwirkungen
"Etwas muss schon dahinter sein. Diese Medizin können wir überall auf der Welt reproduzieren. Wir können mit Homöopathie sehr viel erreichen, selbstverständlich nicht alles", betonte der Klagenfurter Allgemeinmediziner Erfried Pichler, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für homöopathische Medizin. Selbstverständlich sei man bei vielen Erkrankungen auf die konventionelle, wissenschaftliche Medizin angewiesen. Pichler betreut am Kinder-Onkologiezentrum in Klagenfurt kleine Patienten auch homöopathisch - vor allem zur Verringerung von Nebenwirkungen der hoch wirksamen Krebstherapie, ohne die es keine Heilung gibt.
Bei leichten Beschwerden
Claudia Maurer, deutsche Heilpraktikerin und Obfrau des Vereins zur Förderung der Homöopathie und Gesundheit, zitierte aus einer vom österreichischen Homöopathie-Erzeuger Peithner in Auftrag gegebenen repräsentativen Umfrage: 60 Prozent der Menschen würden sich mehr Informationen über Hahnemanns Medizin wünschen. 50 Prozent der Bevölkerung seien Homöopathie-Verwender, auch 69 Prozent der Familien mit Kleinkindern. Vor allem bei leichten Beschwerden wie Husten, Schnupfen, leichte Erkältungen und Halsschmerzen werden Globuli etc. benutzt.
Laut Pichler hat sich in einer Analyse der Daten von 150.000 Personen durch eine niederländische Versicherung gezeigt, dass homöopathisch betreute Patienten um bis zu 25 Prozent weniger Gesundheitskosten verursachten. Das staatliche britische Gesundheitssystem (NHS) bezahle Homöopathie, auch die Schweizer Krankenversicherungen. In Österreich ist das Privatmedizin.
Umstritten
Zwar gibt es mittlerweile mehrere Studien, welche die Effekte der Homöopathie belegen dürften, doch Samuel Hahnemanns Lehre bleibt in der Wissenschaft umstritten. Morgen, Mittwoch (10. April) gibt es am Wiener Stephansplatz eine Aktion der "Skeptiker - Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften". Proponenten wollen mit dem Schlucken einer Überdosis von Homöopathika deren Unwirksamkeit vorführen. Der Wiener Hautarzt und ehemalige Leiter der dermatologischen Ambulanz am Wiener Hanuschkrankenhaus, Theodor Much, hat vor kurzem in seinem Buch ̈Der große Bluff - Irrwege und Lügen der Alternativmedizin ̈ Hahnemanns Lehre einfach als Hokuspokus bezeichnet.