Univ. Prof. Dr. Martin Schindl, Facharzt für Chirurgie an der MedUniWien/AKH Wien, antwortet.
Frage: Wie kommt es zu einem Narbenbruch und wie erkennt man ihn?
Antwort: Beim Narbenbruch handelt es sich um ein Aufbrechen des narbigen Bindegewebes in der ehemaligen Operationswunde. Dadurch entsteht eine Bruchlücke in der Muskel- Bindegewebsschicht, durch die Gewebe und Organe (Darm), in einen Bruchsack gehüllt, aus der Bauchhöhle heraustreten können. Ein Narbenbruch sollte rechtzeitig operiert werden, da die Gefahr einer Einklemmung mit Absterben von Darmteilen besteht. Sterben Darmteile ab, führt dies zu einer lebensgefährlichen Situation. Meist ist ein Narbenbruch als Vorwölbung im Bereich der Bauchdecke zu sehen und zu tasten. Besser kann er im Stehen als im Liegen getastet werden. Die eindeutige Diagnose und das Ausmaß des Narbenbruchs kann meistens bereits in einer klinischen Untersuchung festgestellt werden, manchmal sind zusätzlich Ultraschall oder Computertomografie notwendig.
Univ. Prof. Dr. Martin Schindl, Facharzt für Chirurgie an der MedUniWien/AKH Wien, Mitglied des Comprehensive Cancer Center (CCC) Vienna. www.drschindl.at