Mit Pneumokokken infizierte Kranke in armen Ländern können in Zukunft offenbar günstiger an Impfstoffe gelangen. Mehrere Medikamenten-Hersteller stimmten am 11. März einer wegweisenden Vereinbarung zu, nach der pro Jahr 200 Millionen Impfeinheiten günstiger an Entwicklungsländer abgegeben werden, wie die Impf-Allianz Gavi mitteilte.
Die Hersteller dürften dabei nur einen vereinbarten Maximalpreis für ihre Produkte verlangen. Großbritannien, Italien, Kanada, Russland, Norwegen sowie die Stiftung von Bill und Melinda Gates bezahlen das Projekt mit 1,5 Milliarden Dollar (1,098 Mrd. Euro) zum größten Teil.
Die Vereinbarung könnte den Weg für weitere, deutlich günstigere Impfstoffe ebnen, etwa gegen das Durchfall verursachende Rotavirus und Malaria, woran jährlich zusammen mehrere Millionen Menschen sterben. An Pneumokokken erkranken vor allem Kinder, rund 1,6 Millionen Menschen sterben jedes Jahr. Westliche Marktpreise für Impfstoffe können in Entwicklungsländern meist nicht bezahlt werden. Zu den wichtigsten Herstellern von Medikamenten gegen Pneumokokken gehören GlaxoSmithKline und Pfizer.