Die Zulassung von Schlankmachern mit dem Wirkstoff Sibutramin wird EU-weit auf Empfehlung der Europäischen Arzneimittelagentur EMA ausgesetzt. Damit werden solche Arzneimittel nicht mehr zur Behandlung eines ernährungsbedingten Übergewichts zur Verfügung stehen.
Das bestätigte das deutsche Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in Bonn. Eine Langzeitstudie habe ergeben, dass mit der Substanz weder eine Gewichtsreduktion, die eine Risikominderung bedeute, noch eine Verringerung der Häufigkeit von Herz- Kreislauferkrankungen bei den Patienten erreicht werde.
Die Pharmafirmen werden nach Angaben von des Abteilungsleiters Arzneimittelsicherheit beim BfArM, Ulrich Hagemann, in der kommenden Woche aufgefordert, sibutraminhaltige Mittel vom Markt zu nehmen, also aus den Apotheken zurückzurufen. Zudem sollen Ärzte und Apotheker in der kommenden Woche in einem sogenannten Rote-Hand-Brief über die Entscheidung informiert werden. Patienten, die mit dem Wirkstoff behandelt werden, empfiehlt Hagemann, den Arzt des Rates einzuholen. Den Patienten entstehe aber auch kein Schaden, wenn sie das Mittel eigenmächtig absetzten.