Die Rauchverbote in Kneipen und öffentlichen Gebäuden haben zu einem unerwartet deutlichen Rückgang von Herzinfarkten geführt. In Europa und Nordamerika ging die Zahl der Infarkte um bis zu ein Drittel zurück, wie aus zwei neuen Studien hervorgeht. Somit sei das Leben vieler tausend Menschen schon in kurzer Zeit gerettet worden, berichtete die britische Nachrichtenagentur PA aus den Untersuchungen. Die Infarkte verminderten sich vor allem bei jüngeren Menschen und Frauen.
Bei Einführung der Rauchverbote in verschiedenen Ländern war ein solch positives Ergebnis nicht erwartet worden. Die beiden Studien sind in führenden US-Fachzeitschriften veröffentlicht und bündeln die Resultate einzelner Erhebungen, in die Millionen von Menschen einbezogen waren.
Wie aus einer Studie im Fachblatt "Circulation" der US- Herzgesellschaft (American Heart Association) hervorgeht, fiel die Zahl der Infarkte ein Jahr nach Einführung von Rauchverboten zunächst um 17 Prozent. Nach drei Jahren lag der Rückgang schon bei mehr als einem Drittel (36 Prozent). Die andere Studie aus dem "Journal of the American College of Cardiology" bezifferte den Rückgang auf mehr als ein Viertel (26 Prozent).
"Obwohl wir die Herzinfarkte nicht auf Null senken können, zeigen uns diese Ergebnisse, dass Rauchverbote kurz- und mittelfristig eine Menge Infarkte verhindern", sagte der Mitautor der ersten Studie, James Lightwood, von der Universität von Kalifornien (San Francisco). "Diese Studie ergänzt auch die bereits vorliegenden Hinweise, dass Passivrauchen Herzinfarkte verursacht und ein 100-prozentiges Rauchverbot an allen Arbeitsplätzen und öffentlichen Gebäuden die Menschen schützt."
Der Leiter der zweiten Studie, Professor David Meyers von der Universität von Kansas, betonte, "selbst das Einatmen geringer Mengen von Rauch kann das Herzinfarktrisiko erhöhen". Vor allem bei jüngeren Menschen und Frauen seien die Infarkte weniger geworden. "Das könnte daran liegen, dass jüngere Leute mehr in Clubs, Restaurants und Bars gehen, wo Rauchen dazugehörte."