Wer könnte nicht eine Umarmung brauchen? Kuscheln ist ein Grundbedürfnis des Menschen. Wenn es uns schlecht geht, dann wollen wir einfach mal in den Arm genommen werden. Zärtlichkeiten mit anderen Menschen auszutauschen muss dabei nicht unbedingt sexuell verstanden werden. Dennoch kann das Kuscheln sehr intim sein. Die Berührungen lösen nämlich ein Geborgenheitsgefühl aus und steigern das Wohlbefinden. Den intensiven Körperkontakt lernen wir bereits im Mutterleib kennen. Sobald der Mensch aber das Licht der Welt erblickt, ist die Umgebung weder warm noch kuschelig wie im Mutterleib. Viele Menschen vereinsamen mit dem Alter und haben das Bedürfnis nach körperlicher Nähe. In manchen Großstädten werden aus diesem Grund auch sogenannte Kuschelpartys gehalten. Dort treffen sich fremde Menschen, um auf Tuchfühlung zu gehen. Dieser Trend entwickelte sich vor rund zehn Jahren in New York und erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Körperkontakt scheint folglich bei vielen im Alltag zu kurz zu kommen. Wenn Sie aber der Gedanke von einer Kuschelparty eher abschreckt, sollten Sie besser Ihre Liebsten ganz einfach öfter in den Arm nehmen. Denn wer sich auf das Kuscheln einlässt, fühlt sich geborgen und angenommen.
Gute Gründe für mehr Körperkontakt
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1. Glücksrausch
Kuscheln macht glücklich! Durch Berührungen werden die körpereigenen Glücksmacher Serotonin und Oxytocin ausgeschüttet. Dadurch verlangsamen sich Atmung und Herzfrequenz. Auch die Muskulatur entspannt sich.
2. Medizinischer Erfolg
Berührungen schaffen Vertrauen und steigern den Therapieerfolg, besonders bei Schmerztherapien. Ein längerer Mangel an Berührungen kann umgekehrt zu körperlichen und psychischen Beschwerden führen wie Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden, Depressionen und Rückenleiden.
3. Heilung durch Berührung
Berührung kann nicht nur entspannen und Wohlbefinden bringen, sondern hilft auch zu heilen. Dies wird schon seit langem beim Handauflegen praktiziert. Diese Methode muss nicht spirituell verstanden werden, auch instinktiv greifen wir bei Schmerzen an betroffene Stellen, um diese zu lindern. Der sogenannte Therapeutic Touch (Therapeutische Berührung) wird beispielsweise erfolgreich als Zusatzbehandlung bei Chemotherapien eingesetzt. Die Behandelten fühlen sich dadurch gestärkt und ausgeglichen, Selbstheilungskräfte werden aktiviert.
4. Zufriedenheit
Berührungen in Beziehungen sind von größter Bedeutung. Wenn diese fehlen, suchen Menschen oft einen Ausgleich, beispielsweise durch Essen, Sport oder Arbeit. Mangel an Nähe und Zärtlichkeit kann sich auch negativ auf die Psyche auswirken.
5. Immunsystem stärken
Durch die Ausschüttung des Hormons Oxytocin erfahren wir nicht nur ein Gefühl von Geborgenheit, sondern können auch Viren und Bakterien leichter trotzen. Studien haben gezeigt, dass Körperkontakt das Immunsystem stärkt und sich bereits bei Frühgeborenen positiv auf die Entwicklung auswirkt.
6. Stressabbau
Wenn Sie sich eine teure Massage ersparen wollen, sollten Sie öfter kuscheln. Durch das Kuscheln wird die Ausschüttung des körpereigenen Stress-Hormons Cortisol reduziert. Durch den Stressabbau können auch stressbedingte Probleme wie Kopfschmerzen, Verspannungen und Verdauungsprobleme reduziert werden.
7. Gut für die Beziehung
Das anhängliche Verhalten von Säugetieren wird durch das Kuschelhormon Oxytocin ausgelöst. Dieses soll auch wichtig für die Treue sein. Denn durch die Ausschüttung des Hormons werden Konkurrent/innen auf Abstand gehalten. Das Vertrauen in der Beziehung wird ebenso gestärkt. Zusätzlich wird durch das Hormon Angst reduziert, die Sozialkompetenz wird gesteigert und das Selbstvertrauen gefördert.
Lebenswichtiges Grundbedürfnis
Die gesunde Berührung ist mehr als nur ein wohliges Gefühl. Ohne Körperkontakt entwickeln sich Babys nicht und Erwachsene werden krank. Da Berührung im Alltag selten wird, werden auch Wellnessangebote wie Massagen immer beliebter.