So verhindern Sie, dass der Streit unangenehme Ausmaßen annimmt.
Eine gewisse Streitkultur gehört zu jeder Beziehung dazu. Den Problemen aus dem Weg zu gehen, ist nämlich auch nicht die richtige Lösung. Der Zwang nach ständiger Harmonie kann schnell in die Hose gehen. Ein konstruktiver Konflikt ist essenziell, um zu kommunizieren, wo bei einer Beziehung Verbesserungsdarf besteht. Nur so können die Bedürfnisse beider Seiten berücksichtigt werden. Wo nicht gestritten wird, herrscht nämlich auch keine Entwicklung. So werden womöglich wichtige Gedankengänge voneinander verschwiegen.
Richtig streiten will gelernt sein
Damit Streitigkeiten nicht ausarten, sollte dabei vor allem eines berücksichtigt werden: Verlieren Sie nie den Respekt gegenüber der anderen Person. Falls Sie merken sollten, dass die Diskussion einmal aus den Rudern gerät, können Sie immer noch rechtzeitig die "Notbremse" ziehen. Um die Situation zu entschärfen, hilft oft schon ein kleines Zauberwort, wie Therapeut Hal Runkel gegenüber dem Business Insider verrät. Mit dem Wort "Autsch" können Sie Ihrem Gesprächspartner signalisieren, dass er zu weit geht und Sie verletzt sind. Anstatt zu einem verbalen Gegenschlag auszuholen, machen Sie so deutlich, dass hier die Grenze liegt. Mit Worten wie: "Das hat mich verletzt", können Sie versuchen, die Situation wieder zu deeskalieren. Das bietet die Möglichkeit, wieder eine Spur zurückzuschalten und die Diskussion auf eine sachliche Ebene zurückzuholen, ohne untergriffig zu werden.
Sieben Todsünden beim Streiten
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1. Streit aus dem Weg gehen
Wenn Sie Probleme nie an- und aussprechen, dann geht das auf Dauer nicht gut. Streit an sich ist ja nichts Schlechtes. Paare brauchen eine konstruktive Streitkultur. Suchen Sie gemeinsam nach einer Problemlösung und sprechen Sie Konflikte ehrlich an.
2. Um jeden Preis gewinnen wollen
Das Ziel sollte nicht heißen: Ich will gewinnen. Sondern: Wir wollen gewinnen. So findet man leichter eine Lösung, mit der sich beide zufrieden geben.
3. Aus einer Mücke einen Elefanten machen
Es fängt mit den liegen gelassenen Socken an und endet mit Betrugsvorwürfen. Wer kennt das nicht? Die liegen gelassenen Socken sind zwar eine Kleinigkeit, aber auch diese vielen Kleinigkeiten können sich summieren. Machen Sie nicht aus einer Mücke einen Elefanten, sondern achten Sie in den nächsten Tagen lieber darauf, wie oft eben nichts liegen bleibt. Geht doch!
4. Pauschalvorwürfe machen
Verallgemeinerungen bringen Sie nicht weiter. "Nie gehst du einkaufen" - solche Pauschalvorwürfe gehören zu den unfairen Mitteln in Streitgesprächen. Besser: "Früher waren wir öfter gemeinsam einkaufen". Sie sollten außerdem erklären, warum Ihnen das wichtig ist.
5. Persönliche Angriffe
Der Ton macht die Musik. Ob etwas verletzend wirkt, hängt auch davon ab, wie man etwas sagt. Statt "Du bist so schlampig", besser "Ich fühle mich unwohl, wenn die Wohnung so unordentlich ist" sagen.
6. Vor anderen streiten
Wenn Freunde zu Besuch oder die Kinder dabei sind, sollten Sie dem anderen auf keinen Fall eine Szene machen. Nehmen Sie den Partner zur Seite und machen Sie im Stillen miteinander aus: Darüber müssen wir noch in Ruhe miteinander reden.
7. Schreien
Wenn nur noch geschrien wird, macht ein Streit keinen Sinn mehr. Mit sachlichen Argumenten ist es dann meist vorbei. Legen Sie eine Streitpause ein und kommen Sie runter, nach einer kurzen Auszeit können Sie wieder sachlich miteinander reden.