Depp-Prozess

Amber Heards Schwester schildert handfesten Streit

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Whitney Henriquez: Unter Drogen und Alkohol "gab es fast immer Streit"  

Die Schwester der US-Schauspielerin Amber Heard hat im Verleumdungsprozess gegen deren Ex-Mann Johnny Depp einen handfesten Streit des Ex-Ehepaars geschildert. Depp habe Heard bei der Auseinandersetzung im März 2015 in der gemeinsamen Wohnung in Los Angeles an den Haaren gezogen und ihr mehrfach ins Gesicht geschlagen, berichtete Whitney Henriquez am Mittwoch vor Gericht. Auch Heard habe Depp damals geschlagen.

Depp hat Heard, mit der er von 2015 bis 2017 verheiratet war, auf 50 Millionen Dollar (knapp 48 Millionen Euro) Schadenersatz verklagt. Der "Fluch der Karibik"-Star wirft der 36-Jährigen vor, seiner Karriere mit falschen Anschuldigungen der häuslichen Gewalt schwer geschadet zu haben. Hintergrund ist ein Beitrag für die "Washington Post" aus dem Jahr 2018, in dem sich Heard als Opfer häuslicher Gewalt bezeichnete, ohne Depp dabei namentlich zu nennen.

100 Millionen Dollar Schadenersatz 

Heard hat mit einer Gegenklage gegen den 58-Jährigen reagiert und verlangt 100 Millionen Dollar Schadenersatz. Ihre jüngere Schwester wurde am Mittwoch von Heards Anwälten in den Zeugenstand gerufen. Henriquez, die eine Zeit lang im selben Penthouse-Komplex wie Depp und Heard wohnte, schilderte am 18. Prozesstag die schwierige Beziehung des Ex-Ehepaars.

"Wenn er nüchtern war, waren die Dinge wunderbar", sagte die 34-jährige Henriquez. "Wenn er nicht nüchtern war, waren sie schrecklich." Wenn Depp Drogen genommen oder Alkohol getrunken habe, "gab es fast immer Streit".

Den Streit im März 2015, einen Monat nach der Hochzeit des Paars, schilderte Henriquez in allen Einzelheiten. Heard habe sie mitten in der Nacht geweckt, um ihr zu sagen, dass Depp sie betrogen habe und dass sie mit ihm in Streit geraten sei. "Sie haben wirklich böse Dinge zueinander gesagt", berichtete Henriquez. Depp sei die Treppe hochgerannt und habe dabei auch sie "irgendwie in den Rücken geschlagen". Heard habe ihn daraufhin angeschrien: "Schlag nicht meine verdammte Schwester!" Dann habe sie ihn geschlagen.

An den Haaren gepackt

Depps Leibwächter habe versucht dazwischen zu gehen, "aber zu diesem Zeitpunkt hatte Johnny Amber bereits mit einer Hand an den Haaren gepackt und ihr mit der anderen wiederholt ins Gesicht geschlagen", berichtete Henriquez. Der Leibwächter habe die beiden schließlich getrennt. Depp habe daraufhin das Penthouse verwüstet, zahlreiche Gegenstände in der Küche zerbrochen und Heards Kleider auf den Boden geschmissen.

Heards jüngere Schwester berichtete, der Hollywood-Star habe nach dem Vorfall versucht, sie dazu zu bringen, eine Geheimhaltungsvereinbarung zu unterzeichnen. Dies habe sie aber abgelehnt. Die Schlussplädoyers wurden von Richterin Penney Azcarate auf den 27. Mai angesetzt. Dann müssen die Geschworenen entscheiden.
 

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