Männerherzen 2

Starke Männer, ganz schwach

Teilen

In der Komödie müssen die Herren viele Tiefschläge einstecken. 

In seinen eigenen Filmen sitzt Til Schweiger meist auf dem hohen Ross des Helden, aber in Männerherzen 2: Ratlose starke Männer reicht es nur zu einem Pony (auf dem der Star reichlich komisch aussieht).

Til Schweiger ist Jérome, ein Möchtegern-Macho und Ritter von der traurigen Gestalt, der in Kauf nehmen muss, dass seine Angebetete einem Schlager-Fuzzi schöne Augen macht. Gemeinsam mit ihm rückt auch Günther ins Bild (Christian Ulmen), der sensationell verklemmte Schüchterling, und Niklas (Florian David Fitz), der Single, der bei den Mädels aber auch alles falsch macht. Und da ist Bruce (Justus von Dohnanyi), noch ein Schlager-Fuzzi, diesfalls schwul, aber eindeutig begabter als der Widersacher von Jérome.

Stadtneurotiker
Wer 2009 Simon Verhoevens Komödie Männerherzen sah, kennt das Personal. Verhoeven, Sohn von Senta Berger, schaut jetzt zum zweiten Mal Berliner Stadtneurotikern dabei zu, wie sie sich auf der Suche nach Sinn, Sex und Lebensglück gründlich verheddern. Im Grunde ist Männerherzen 2 kein richtiger Kinofilm, sondern eine etwas zu groß geratene Sitcom, die erst nach 110 Minuten endet. Die Episoden der unglücklichen Männer, denen das Filmschicksal sehr zielstrebige Frauen an die Seite stellt, sind in zahllose kleine Szenen zerschnipselt.

Regisseur Verhoeven fügt die Einzelteile zu einem durchaus ansehnlichen Puzzle zusammen. Die Storys perlen ohne große Aufregung dahin, die Pointen laden nicht zum lauten ­Lachen ein, aber zum Schmunzeln. Und Bruce alias Justus von Dohnanyi hätte mit seinem Lied von der Ganz ganz großen Liebe gewiss auch in der realen Schlager-Hitparade Chancen. Gunther Baumann

Männerherzen 2
D 2011. 110 Min. Von Simon Verhoeven. Mit Til Schweiger, Christian Ulmen, Justus von Dohnanyi.

Kino Bewertung Sterne
© TZ ÖSTERREICH
Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.