Die strenggläubige katholische Seite "kreuz.net" stellt Alfred Hrdlickas Werke im Dommuseum sowie Christoph Schönborn an den Pranger.
Die Internetseite www.kreuz.net ist eine Initiative einer internationalen privaten Gruppe von Katholiken in Europa und den USA. Deren Betreiber sind hauptberuflich im kirchlichen Dienst tätig. Ideologisch sehr streng ausgerichtet, betreibt die Seite Klientelpolitik für eine Gruppe sehr gläubiger und worttreuer Christen. Bedenklich jedoch, dass viele Meldungen äußerst moralisierend sind - nun wurde ein Direktangriff auf die Erzdiözese Wien und Kardinal Christoph Schönborn gestartet.
"Mensch - Sexualität - Gewalt"
Zum 80. Geburtstag
Alfred Hrdlickas gibt es im Wiener Dommuseum im Moment eine Ausstellung mit
Werken des Künstlers zu betrachten. Als Rechtfertigung für die Beheimatung
der Schau in dem zur Erzdiözese gehörenden Museum geben die Verantwortlichen
die Religionslastigkeit der Werke an. So werden Gebilde aus den Zyklen
„Themenkreis Bibel“ (1959-1961), „Samson“ (1959-1963), „In Gottes Namen“
(1983), „Pasolini“ (1983), „Wiedertäufer“ (1984-85), „Hommage à Zurbaran“
(1986), „Glaubenskriege“ (1997) und „Golgatha“ (1997-98) gezeigt.
"Kirche für gottlosen Hrdlicka Verwalter des Fleisches"
Das
Forum bläst nun zum Frontalangriff gegen den Künstler, aber auch gegen die
in Wien ansässige Diözese, die solche Werke defacto "erlaubt".
So ist in dem Artikel zu lesen, dass es sich um "Machwerke übelster Art"
handle sowie das Letzte Abendmal Jesu mit seinen Jüngern als "homo-perverse"
Orgie gezeigt werde.
Kreuz.net legt sich mit Wiener Kirche an
Die Sache hat hohe
Eskalationsgefahr. Zu lesen weiters ist, dass Hrdlickas "Beschmutzungstrieb"
und "sexuelle Obsessionen" vom erzdiözesanen Dommuseum
offensichtlich geteilt werden. Angeprangert wird von den Betreibern der
Seite, dass der gekreuzigte Christus ohne Gesicht, dafür aber mit Phallus
darstellt werde.
(c) Snapshot Oe24 - Der Stein des Anstoßes: Jesus mit Phallus-Symbol