Wiener Staatsoper: Die neue Direktion steht, aber es gibt Probleme mit dem Orchester.
In einem zweistündigen Gespräch haben Dominique Meyer und Franz Welser-Möst, das Direktionsduo der Wiener Staatsoper ab 2010, am Dienstag Einigung über die wesentlichen Kompetenzen des Musikdirektors und seinen Vertrag erzielt. Dessen Unterzeichnung steht allerdings noch bevor.
Rechte
Keine Eingriffe in alte Rechte und Gewohnheiten will das
Orchester der Wiener Staatsoper dulden: Bei einer Vollversammlung des
Orchesters, die bereits gestern Mittag stattgefunden hatte und offiziell als
„Gedankenaustausch mit der alten und neuen Direktion“ deklariert worden war,
wurde keine Einigung über eine Änderung des Kollektivvertrags erzielt.
Angebot
Dazu der Orchesterbetriebsrat Michael Bladerer: „Es
stimmt, dass uns mehr Geld geboten wurde. Aber die Diensteinteilung des
Orchesters werden wir niemals aus der Hand geben. Jede andere Lösung
gefährdet die Planungen der Wiener Philharmoniker“ (die ja mit dem
Opernorchester weitgehend ident sind).
Absprache
Dazu Operndirektor Ioan Holender: „Ich habe
signalisiert, dass eine Verbesserung der Bezüge möglich wäre bei Änderung
des Kollektivvertrags. Ich meine, die freie Diensteinteilung sollte
eingeschränkt werden, aber grundsätzlich bleiben. Heißt: Sie müsste mit der
Direktion abgesprochen werden.“ Derzeit weiß die Direktion nicht, wer bei
Proben und Vorstellungen wirklich spielt, da der Orchesterdienst ungefähr
wie eine Selbstverwaltung funktioniert. Holender: „Ich verhandle das aber
nicht weiter. Das sollen meine Nachfolger tun.“