Salam.Orient widmet sich heuer zwei Schwerpunkten: "Sufismus" und die "Nachbarn Europas am Mittelmeer".
In elf Konzerten, einer Lesung mit Musik und Tanz sowie einem orientalischen Fest ("Hafla") widmet sich das Festival insbesondere zwei Schwerpunkt-Themen. Sie spiegeln sich in "Musik, Tanz und Poesie aus orientalischen Kulturen" zwischen 16. Oktober und 10. November wider. Die Schwerpunkte 2007 sind: "Sufismus" und die "Nachbarn Europas am Mittelmeer".
Sechs Aufführungsorte
An sechs Wiener Spielstätten will man
"einen Beitrag zum Verständnis dieser facettenreichen, sehr heterogenen und
differenzierten Kulturen leisten", wie die Veranstalter betonen.
Migration & "Festung Europa"
Die Aktualität von
Migrationsfragen mit den mediterranen Nachbarn der "Festung Europa" wolle
man nutzen, um der Ambivalenz zwischen geliebten Urlaubsländern und ihren
gefürchteten Zuwanderern die "fremde" Kultur dieser Länder gespielt und
getanzt entgegenzusetzen. Wie verschieden dabei mit Einflüssen der Moderne
und mit traditionellen - auch vorislamischen - Wurzeln umgegangen wird und
wie die Wechselwirkung zwischen arbischen und schwarzafrikanischen
Lebensweisen kulturelle Früchte trägt, zeigen mehrere bunt
zusammengewürfelte Ensembles.
Programmhighlights
"Les Boukakes" (30.10., Szene Wien), eine
franko-algerische Gruppe, zitieren mit ihrem "Rock'n Rai" ihre
nordafrikanischen Einflüsse, die syrische Sängerin Lena Chamamyan (7.11.,
Porgy&Pess) verbindet arabische Tradition und Folklore ihrer armenischen
Herkunft mit eindeutigem Jazz-Idiom. Der "Culture Music Club" (5.11.,
Konzerthaus) von der Insel Sansibar sowie "Omer Ishas & seine Peace
Messengers" (9.11., Sargfabrik) aus Darfur präsentieren
afrikanisch-arabische Spielformen und der Algerier Kahled (22.10.,
Konzerthaus) bietet eine weitere ungewöhnliche Fusion aus französischer
Pop-Musik und seinen maghrebinischen Wurzeln.
"Sufismus"
Auch der zweite Fokus ist in diesem Lichte
von Vermittlung und Grenzüberwindung zu sehen: Der Sufismus, die mystische
Form der Gottsuche frommer Muslime verbindet unterschiedlichste lokale
Traditionen und sei eine "sehr liberale Form eines Islam in 'Randlage'". Mit
der Sängerin Munadjat Yulchieva (2.11., Konzerthaus) aus Usbekistan, der
senegalesisch-marrokanischen Band "Nuru Kane & Bayefall Gnawas", die auch
der Eröffnungskonzert am 16. Oktober in der Szene Wien spielen, sowie mit
dem "modernen DJ-Sufi" Mercan Dede (31.10., Szene Wien) möchte man die
musikalische Seite des Sufismus würdigen. Daneben kann man einem
alevitischen Hubyar Sema Ritual beiwohnen und mit von Barbara Frischmuth
ausgewählten und gelesenen Texten tiefere Einblicke in sufistische
Traditionen gewinnen (25.10., Klub Ost). Zum Abschluss des Festivals wird
gemeinsam gefeiert. Das Restaurant Nayeb lädt am 10. November zur "Hafla",
einem orientalischen Fest, bei dem weder die Wasserpfeife noch die
orientalische Tänzerin fehlen dürfen.
Details zum Festival- Programm und Infos im Internet
S E R V I C E - "Salam.Orient 2007", 16.10. bis 10.11., Wiener
Konzerthaus, Szene Wien, Porgy&Bess, Sargfabrik, Klub Ost, Restaurant Nayeb