In Biarritz geht die deutsche Schauspielerin wieder ihrer schwierigen Kindheit nach.
Plastisch sind die Schilderungen und beklemmend eindrücklich: Die deutsche Schauspielerin und Autorin Andrea Sawatzki hat mit Biarritz ein neues Buch verfasst, in dem sie einmal mehr Aspekte ihrer schwierigen Kindheit fiktio-real verarbeitet.
Pflege des Vaters
Im Vorgänger "Brunnenstraße" dreht sich viel um die ihr angelastete Pflege des demenzkranken Vaters, nun steht die Mutter im Fokus. Hanna ist die Ich-Erzählerin, die ein schwieriges Verhältnis zu ihrer im Heim lebenden Mutter Emmi pflegt. Zwar steht sie pflichtbewusst sonntags zum Besuch bereit, doch wo stehen sie zwischenmenschlich? Emmi war zeitlebens jedenfalls nicht die Mutter, die Hanna gebraucht hätte, legte viel Wert auf gesellschaftliche Akzeptanz und schämte sich für ihren Beruf als Krankenschwester und dafür, nicht hübsch genug zu sein.
Sawatzki legt mit Biarritz ein durchdringendes Buch über ein Mutter-Tochter-Verhältnis vor, das zeigt, wie schwierig zwischenmenschliche Beziehungen sein können. Zwischen Liebe und Hass gibt s viele, viele Abstufungen. Für Sawatzki hatte das Verfassen des Romans etwas befreiendes, therapeutisches, wie sei gegenüber der Süddeutschen Zeitung sagte: "Diese harte Wand, die lange da war, ist weg. Immer wenn ich was Schönes erlebe, denke ich: Jetzt muss ich Mama anrufen. Das ist dann schön und traurig zugleich, weil sie ja nicht mehr da ist."